Wird gemacht weil es funktioniert
In Ludwigshafen wird ein AfD Kandidat Joachim Paul vor der Oberbürgermeisterwahl ausgeschlossen und es geht wieder die übliche Empörung los, aus der nichts erreicht wird und von der Niemand etwas lernt. Eben typisch für die BRD im Endstadium wie Ludwigshafen selbst. War mal irgendwie relevant, nach dem Krieg schnell aufgebaut, dann abgewirtschaftet und jetzt streitet man sich noch um die übrigen Krümel.
Um den AfD Kandidaten auszuschließen gab die SPD Stadtregierung selbst ein Gutachten beim Verfassungsschutz in Auftrag, der eben ein Profil von Paus an. Profiling wird gemacht weil es funktioniert.
Ich finde es sehr interessant wie man es geschafft hat den AfD Kandidaten auszuschließen und hoffe auf weitere solche Fälle.
Zwischen 1964 und 1968 gab die US Regierung der RAND Corporation den Auftrag Profile von Vietcong zu erstellen als Grundlage für eine effektive Gegen-Struktur.
Das Viet Cong Motivation and Morale Project sollte ermitteln woran man kommunistische Rebellen erkennt, was sie motiviert, wie man die Rekrutierung solcher anfälligen Leute in die feindlichen Organisationen unterbindet.
Und nicht wirklich etwas anderes hat die Stadtregierung und der Verfassungsschutz im Fall Paul gemacht. Dieses System hat eben immer noch ein Immunsystem und seine Abwehrorgane haben korrekt eine Bedrohung für sich identifiziert und unschädlich gemacht.
Die AfD kann im Bundestag hocken, wo sie gut bezahlt wird doch politisch völlig isoliert ist, weil es genug dumme Alte gibt, die glauben, ihre individuellen Probleme werden auf Bundesebene gelöst.
Das ist eben das Denken der proletaren Massenbewegungen des frühen letzten Jahrhunderts, welches bereits Mitte dessen veraltet und überholt war.
Was eine konkurrierende politische Fraktion braucht sind parallele Institutionen, funktionierende soziale Ressourcen und kompetente Nichtregierungsorganisationen. Und nicht irgendwelche Clickbait Grifter die dummen Alten Entertainment Slop als Aktivismus servieren.
Und das hat die AfD alles nicht weil die AfD keine ernstzunehmende Partei ist, sondern lediglich ein Sammelbecken für Ressentiments.
Paul kann sich jetzt nur darüber empören, dass in dem Verfassungsschutz Gutachten etwas davon stand, dass es verdächtig sei, dass er "Der Herr der Ringe" möge, doch ich als Profiler der Abwehr würde genau solche Punkte in einem Urteil über die Person abwiegen. Leute werden viel mehr von ihrer Subkultur geformt als von trockener politischer Theorie oder sowas. Doch das ist eben nur ein Punkt in dem Gutachten, welchen AfD Prolls und ihre Advokaten ansprechen, weil sie ihn entweder selbst nicht verstehen, oder damit rechnen, dass ihre Unterstützer zu dumm sind ihn zu verstehen. Peinlicher ist es dagegen nur, dass sich der Verfassungsschutz nicht auf Tolkien bezieht, sondern auf die Amazon Serie. Jepp, Millennial occupied government ist hier.
Was Paul eher zum Problem wurde ist seine abgedroschene Aktivisten-Rhetorik über Vorfeld und Blabla, dass mit den Leuten von Compact zusammenarbeitet und abseits davon nicht wirklich eine Message hat. Es sind wieder, typisch für AfD, alles Bundesthemen über Remigration die man in Ludwigshafen anders angehen kann.
Was an dem Bericht auch interessant ist, ist, dass alle Informationen aus dem Internet stammen und teils von Paul selbst. Während die RAND Corp noch Leute anwerben musste, Vietnamesen anwerben musste, die dann Überläufer und Gefangene interviewen, die in einer spätfeudalistischen südostasiatischen Agrargesellschaft aufgewachsen sind, legt heute quasi jeder ein Profil über sich selbst an. Das Internet ist eben eine Datensammelmaschine und der Paul hat sich da irgendwie ziemlich drin verrannt.
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