Sonntag, 20. Oktober 2024

Condor


In der Ukraine sind nordkoreanische Soldaten getötet worden. Laut dem südkoreanischen Geheimdienst sollen mindestens 1500 Soldaten der nordkoreanischen Streitkräfte von Pjöngjang nach Russland geschickt worden sein, um der abgekämpften, ausgezehrten, noch kaputteren als vorher, russischen Armee bei ihrem Krieg gegen die Ukraine zu helfen.

Ich finde das trotzdem eine gute Entwicklung.

Es bringt die Realpolitik des 18ten Jahrhunderts zurück als der Landgraf von Hessen seine Regimenter an die britische Krone vermietet hat, was dem recht armen Hessen ein Einkommen erbrachte, so wie es dem armen Nordkorea heute ein Einkommen bringt, seine Soldaten zu vermieten.

Es gibt noch einige Unterschiede darin. Die hessischen Soldaten waren ausdrücklich keine Söldner, da sie ohnehin meistens zwangsrekrutiert wurden, und nicht freiwillig für eine fremde Nation kämpften. Sie behielten ihre eigenen Uniformen, Regimentsfarben und Offiziere.

Die Nordkoreaner dagegen werden offenbar an die russische Regierung ausgeflaggt, russisch uniformiert und bewaffnet, und wohl auch von russischen Offizieren geführt.

Und Pjöngjang hat wohl auch kein Interesse daran, dass diese Leute wiederkommen.

Als der Diktator Franco seine Freiwilligen der "Blauen Legion" in die deutsche Wehrmacht und damit nach Russland gehen lies, tat er das auch in der Absicht die fanatischsten Faschisten aus seinem Staat zu nehmen, da Franco nicht wirklich sowas wie eine Ideologie hatte, genau so wenig wie ein Staat, und sich eher durchgehangelt hat als einer größeren Agenda auf der Grundlage einer Weltanschauung zu folgen.

Der hundertjährige Krieg, eigentlich hundertvierzehn Jahre, dauerte unter anderem auch so lange, weil die englische Krone ihre Soldaten nicht wieder zurück in England haben wollte, und sie stattdessen durch Frankreich marodiert sind und/oder sich als Söldner verdient haben im Krieg zwischen den Franzosen selbst und in Italien.

Dass Nordkorea jetzt seine Soldaten als ganze Einheiten an Russland vermietet, und das diese eben niedergekämpft werden müssen, muss im Westen weiter Druck machen endlich eigene Legionen aufzustellen, wie es bspw. in Polen debattiert wird.

Hundreds of Ukrainians in Poland have expressed interest in joining a new legion of Ukraine's army that will be trained in Poland, just days after President Volodymyr Zelensky announced the plans, Polish news outlet RMF reported on July 10.
Viele Ukrainer trauen der eigenen Armee nicht zu sie kompetent zu bewaffnen und zu führen, aus guten Gründen, doch würden lieber einer westlich bewaffneten und geführten Truppe beitreten, wie beim letzten Mal auch schon.

Es wird von kleinen Unterschichtlern mit Fressneid auch oft argumentiert, viele Ukrainer leben hier von Bürgergeld, auch wenn das Bürgergeld Peanuts ist und die Ausgaben nicht mal ein Zehntel der Rentenzahlungen, so gibt es die Möglichkeit diese Leute ausfindig zu machen.

Zusätzlich kann man diese Formationen auffüllen mit Freiwilligen anderer Nationen, da die Ukraine selbst ihr Projekt der Internationalen Legion ziemlich vermasselt hat durch schlechte Organisation und Management.



16 Kommentare:

  1. "Und Pjöngjang hat wohl auch kein Interesse daran, dass diese Leute wiederkommen."
    Aber Kim hat doch letztens geweint weil angeblich zu wenig neue koreaner geboren werden ?

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    1. Das ist halt das Ding wenn der Geburtenschwund die Generationen darüber zur Überbevölkerung macht. Der Vater soll gesagt haben "zu viele Leute machen Sozialismus kompliziert" während der Hungersnot in den 90er Jahren.

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    2. Der schlägt damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Für das unwahrscheinliche Szenario Südkorea zu attackieren hätte er eventuell kampferprobte Leute, das andere Szenario ist Europäer Shit zu testen und den gelben Ausfluss da abzulassen. Hes getting away with it. Deren Leiharbeiter touren schon seit Ewigkeiten für Devisen durch die Welt. Presse macht wieder Dritten Weltkrieg daraus. Können wir nicht mal einfache Völkerschlachten haben ohne gleich so theatralisch zu werden?

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  2. Dachte beim Titel erst über einen Rant über die Fluglinie Condor.
    9 Stunden gefangen mit Doitschen Boomern in die Dom. Rep.
    Meine persönliche Vorstellung von Hölle.

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  3. Ich bin eigentlich schon seit Anfang des Krieges davon ausgegangen, dass zumindest nordkoreanische "Militärberater" an der Front kämpfen weil spricht ja auch nichts dagegen. Die Russen können problemlos irgendwelche Koreaner in ihren Mongolenbrigaden unterbringen ohne dass das jemand merkt und Nordkorea braucht Rohstoffe aus Russland, genauso wie Russland Artilleriemunition aus NK gut gebrauchen kann. Die Synergieeffekte sind offensichtlich.

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    1. "Gut gebrauchen" heißt etwas anderes als "dringend benötigt". Man verbraucht Waffensysteme mit minderwertiger Munition weil man so unter Zugzwang steht dass man die Produktion von besserer 122er Munition nicht abwarten kann, Die Zeit für Vertuschung und Little Green Men ist auch vorbei wenn da mittlerweile alles aus der Dritten Welt bei den Russen rumstreunt und auf TikTok postet.

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    2. @Anon

      Interessanter Punkt. Koreaner sind wenn ich mich nicht irre Tungusen die zu weit marschiert sind (wird aber manchmal geleugnet wegen dem Prestige...diese ganzen sibirischen Völker sind Aborigenes mit Schnee). Rein vom Aussehen würden die problemlos in eine sibirische Einheit passen. Womöglich sind sie auch seit Anfang an dabei. In manchen Regionen Russlands leben viele Zwangsarbeiter aus Nordkorea, diese Zwangsarbeiter hätte man von Tag 1 an einberufen können.

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  4. Zur Finanzierung des Bürgergeldes sollte die Bundesregierung ein Subsidienregiment aufstellen.

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    1. Ich kann mich noch erinnern, vor vielen, vielen Jahren unter der Schröderregierung, habe ich da mal einen kurzen ZDF Kommentar gesehen der Bundeswehrsoldaten bei der Kleiderausgabe zeigt und es dazu aus dem Off hieß "Arbeitslose sollen ihr letztes Hemd geben".

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    2. Opa NV kann da wieder mit den alten Geschichten kommen, ich kann mir nur den Euro und die Angela erinnern...

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    3. Und dann, dann war da der Gameboy Color. Which was the style at the time..

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  5. Freudig Skullface hat erst Anfang des Monats nach einem Ukrainebesuch berichtet, dass die Armee dort mobilisiert im fünfstelligen Bereich. Was fehlt sind moderne Schützenpanzer und Großgerät. Trotzdem sind dagegen 1500 verstreute Spezialisten keine echte Bedrohung. Das heißt aber auch, dass es Druck von West-Politikern nimmt endlich mehr zu tun.

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    1. Die Ukraine hatte von Anfang an mehr Soldaten als sie bewaffnen kann. Krieg ist voller Dilemma.

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  6. Die Allianzen aus dem Kalten Krieg treten wieder hervor. Russische Piloten haben für Nordkorea MiGs geflogen und jetzt fordert Russland diese Waffenhilfe wieder zurück. Wenn sich dieses Geschäft für Kim Jong Un auszahlt, dann werden es ihm andere Diktatoren nachmachen.

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    1. Alter, Putin in Nordkorea fordert überhaupt nix, der ist Bittsteller der sich zur Bitch macht für veraltete, minderwertige Munition und unterernährte Wrench Monkeys.

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    2. Die passiv-aggressiven Geschenke der Asiaten sind auf so Treffen immer ulkig. Putin hat quasi seinen Grabstein von Kimmy geschenkt bekommen, aber die Crowd an Idioten memed wieder nur die Eskorte mit den Weingläsern in der Hand.

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