Kultur ist linear und wird dich überdauern

Dey werma noch Indana schpiele dürfe

Anscheinend lässt sich mittlerweile in der BRD genau wie in den USA Politik mit bedeutungslosen Popkulturinhalten machen anstatt mit relevanten Inhalten, weshalb es den Grünen mittlerweile geglückt ist als einzige politisch organisierte Kraft die Futuristische Position zu besetzen mit ihrer langweiligen Klimakatastrophe Dystopie und ihren Solarpunk Fantasien.

Dagegen kümmern sich Reaktionäre Kräfte lieber darum was Warnhinweise im WDR für ein Skandal wären, in einer Zeit wo immer weniger Leute Fernsehen glotzen, und dummfugen vor den Bierzeltidioten die ihre Wählerschaft stellen sollen etwas darüber sie stünden dafür ein dass Kinder noch Cowboy und Indianer spielen dürfen, sowie andere Geschichten aus einer Welt die schon seit über 30 Jahren nicht mehr existiert. 

Dabei sind Cowboy und Indianer zu spielen nicht die prägenden Inhalte von Kindern heutzutage, doch sie repräsentieren die nostalgischen Kindheitserinnerungen von Leuten die zunehmend in die Alterssenilität fallen und auch nichts lieber hören als dass andere ihnen erzählen was sie hören wollen. Der Kulturkampf der Reaktion, also Outlets die sich an Boomer richten, besteht aus der Kannibalisierung der immer gleichen Inhalte, Hauptsache es ist nicht "woke", wobei dabei doch das Cowboy und Indianer spielen als Fanfic Karl Mays, ohne Dinge wie das Skalpieren, zerstören von Siedlungen und die Verschleppung von Weibern, eine repräsentative Rolle einnimmt als eben die Tod und niederen Instinkte verleugnende Konsumkultur der Bonner Republik als notwendige Schadensregulation gegenüber der Fulda Gap und der Möglichkeit dass das hier alles in nächsten Moment vorüber sein kann, und deswegen die niederen Instinkte zu jedem Zeitpunkt verteufeln und unterdrücken muss als Existenzfrage von Gesellschaft selbst.

Kultur und gerade Film war dabei immer irgendwie "woke" und eine Kritik am Status Quo. Die "woken" Filme von vor zehn bis fünfzehn Jahren waren bspw. Shooter und The other Guys, wobei es Zufall ist dass es beides Filme mit Mark Wahlberg sind. Damals in ye olden days war eben Verschwörung in Wirtschaft und Regierung anzusprechen "woke" zu sein. Was heute "woke" ist bestimmt eine neue Generation die alten Inhalten ihre Perspektive aufdrücken, welche fünfzehn Jahre später die Perspektive der multirassischen Political Correctness ist, die dazu dient Soziale Spannungen zu verwalten, die zwangsläufig in menschlichen Gesellschaften entstehen die welthistorisch noch nie zuvor dagewesene Größen, Interaktion und globale Konkurrenz erleben. Das was heute als "woke" bezeichnet wird ist die versuchte Schadensregulierungsabteilung der liberalen Entscheiderkaste welche in einem unipolaren Raum operiert, da die Reaktionären und andere Heulsusen es eben auch nie fertig bringen eine ernsthafte Gegenkultur aufzubauen, auch dadurch dass es sich als hauptberuflicher Kritiker, toleriert von der Konzernstruktur und monetarisiert, ganz gut leben lässt. Der gescheiterte Künstler ist der größte Kritiker der Kultur die sich gegenüber ihm durchgesetzt hat.

Kultur in allen Formen ist ein lineares Phänomen und Ergebnis von Erziehung und kollektiver Erinnerung und nicht definiert durch PR Departments, Universitätsabschlüssen in Werbepsychologie und ihrer Zielmarkt Demografie, von wegen das ist dein Profil, das ist der Algorithmus und das ist was du zu mögen und zu kaufen hast.

Der Grund wieso Leute fucked up im Kopf sind und sich chirurgisch primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale entfernen lassen ist nicht der dass diese Leute degeneriertes Zeug durch Filme und Fernsehen konsumieren und die vorgegebene Wertematrix kopieren, sondern dass diese Leute überhaupt in Relation zu diesen Medienformaten und Medien existieren von denen sie ihre sozialen und kulturellen Verhaltensmuster übernehmen können.

Ein ehrlicher traditioneller Konservativer würde seine Klientel dazu ermutigen sich von der Populärkultur und ihren Einflüssen zu distanzieren und abzusetzen, nicht eine Form von Establishment Massenmedium zu akzeptieren indem man sich lediglich über die beliebig austauschbaren Inhalte streitet. Das Format von Massenmedien selbst ist der Grund wieso es so omnipräsent und gleichzeitig so zersetzend und ätzend ist, nicht der pawlovische Inhalt. 

Ein Film wie Barbie existiert als kulturelles Produkt in sich selbst und je öfter ich im Meatspace über den Film rede desto mehr Dinge fallen mir dazu ein, während die Reaktion quasi an einem Intelligenztest scheitert der dazu bestimmt war sie zu kategorisieren als jene die in Kultur partizipieren können, oder als jene die beleidigt ihren Ball nehmen und nachhause gehen weil der Film ihnen nicht erzählt was sie hören wollen. Das Ressentiment dieser kleinen Leute die ihre Moral von oben herab verordnet bekommen existiert nicht gegenüber des Oben.

Mehr in Zukunft.