Ausmusterungsfall "Wiedervereinigung"

Zum dritten Oktober, also dem was Tag der deutschen Einheit genannt wird, hat die SPD einem Festakt beigewohnt bei dem nirgendwo Nationalfarben zu sehen waren und das hat einige BRD Boomer wieder mal empört.

In der Hamburger Elbphilharmonie hat der Festakt zum Tag der Deutschen Einheit begonnen. Rund 1300 geladene Gäste versammelten sich in dem Konzerthaus in der Hafencity - neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz auch die anderen Repräsentanten der obersten Verfassungsorgane und die blablablabla.

Schwarz-Rot-Senf-cels take another L.

Seit Merkels Bühnenauftritt ist die allgemeine Aversion der BRD Politiker gegen die BRD Fahne offensichtlich und ich kann das vollkommen nachvollziehen. Der BRD Cargo Cult um deutsche Restpostensymbole geht seinem Ende entgegen weil man diese Generation der ersten vollständig BRD erzogenen Generation nicht mehr beschwichtigen muss, weswegen Sachen wie diese Fahne aus der Revolutionszeit genau so auf dem Kompost landen wie der Staufenbergmythos.

Ich lese gerade Christopher Clark's neustes Buch "Revolutionary Spring: Fighting for a New World 1848-1849" über die Revolutionären Bewegungen in Europa dieser Jahre, welche auch die Märzrevolution behandeln. Die Leute mit der Schwarz-Rot-Senf Fahne waren nicht irgendwelche netten Sozialarbeiter Typen die was von Grundgesetz und Menschenwürde geschwafelt hätten, sondern radikale, extremistische, bewaffnete Männer die Lieder über Mord an Obrigkeit und Geistlichkeit gesungen haben. Die SA hat diese Lieder übernommen und das ist eine nähere Verbindung, nicht nur chronologisch, als die zur BRD, die keine derartige Enthemmung und revolutionäre Elemente toleriert. Auf der Gegenseite stand die Obrigkeit die darauf mit immer repressiveren Methoden reagierte deren Verursachte Paranoia vor Überwachungsstaat und Spionage heute verniedlicht als Biedermannzeit betitelt werden. Und mit diesen Tatsachen kommt die heutige BRD einfach nicht klar.

Jeder Staat gründet sich auf einem Verbrechen. Das tun sie seitdem die Römer die Sabinerinnen entführt und vergewaltigt haben. Dieses Verbrechen wird dann für legal erklärt und in Retroperspektive, wenn der Staat sich etablieren konnte, zur Ausnahme erklärt.

Die BRD und ihre Mythen sind so voller innerer Widersprüche dass sie ohne staatliche Bestechung und Gewalt bereits darunter zusammengebrochen wäre. Die Führung kann den Gründermythos nicht anerkennen weil sie sich gleichzeitig exponiert gegenüber unzufriedenen Elementen die Stolzmonat feiern mit eben Schwarz-Rot-Senf und die Führung auswechseln, wenn nicht tot sehen wollen.

Oder wie es Metternich 1846 an den Feldmarschall Radetzky schrieb; die Demokraten verstehen ihre eigene Basis nicht, Demokratie ohne das Volk ist eine Chimäre.

Der Tag der "deutschen Einheit", ich werde jetzt auf Spitzfindigkeiten wie Teilwiedervereinigung verzichten, ist bei den Politikern dennoch halbwegs beliebt, weil er die deutschen Melkkühe unter dem Einflussbereich von eben Politikern und Beamten zusammenfasst, die vor 33 Jahren irgendeine friedliche Lösung verhandelt hätten. Die BRD hat dafür Sachen gekriegt wie die Polin Merkel und irgendwelche Mauerschützen im Faeser Umfeld, scheiss Funktionärsexistenzen die halt weiterverwendet werden als hätte man Schraubenschlüssel in einer NVA Garage gefunden.

Immerhin gab es aus Moskau noch ein unterhaltsames Take den 2+4 Vertrag für nichtig zu erklären.

Wiedervereinigung: Russland spricht von "Annexion der DDR"

33 Jahre ist es her. Am 3. Oktober 1990 ist die Deutsche Demokratische Republikoffiziell dem Westen und dem Geltungsbereich des Grundgesetzes beigetreten. 45 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren die Deutschen wieder in einem souveränen Staat vereint.

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Allerdings ruft die aktuelle russische Interpretation der deutschen Wiedervereinigung unter deutschen Experten und Historikern Irritationen hervor. Im neuen russischen Schulbuch für Geschichte für die Oberstufe wird die Wiedervereinigung des Landes als "Annexion der DDR" bezeichnet. Das Buch erschien im September 2023. Die Autoren sind Wladimir Medinskij, ehemaliger russischer Kultusminister und Berater des Präsidenten Wladimir Putin, und Anatolij Torkunow, der Rektor des Moskauer Instituts für Internationale Beziehungen.

- Deutsche Welle

Die Russen sind ja mittlerweile bekannt dafür dass sie bestehende Verträge brechen und dann auf Einhaltung von Verträgen pochen die sie sich einfach ausgedacht haben. Und wie so oft mit der russischen NATO Propaganda wünsche ich mir sie hätten recht. Man hätte die DDR annektieren, große Teile der Bevölkerung dort mit Berufsverboten belegen und das ehemalige Territorium zu einem Billiglohnsektor erklären sollen. Stasi in die Produktion und so. Nach 33 Jahren kommt man zu der Einsicht dass man ohne SED Wähler und deren Gestalten, AfD Wutzonies mit Russlandfähnchen die immer noch "wir sind das Volk" grunzen und sowas eigentlich verzichten kann.