Montag, 6. Februar 2023

Field craft 2






There was no sense in showing this sorry outfit I was in a state of shock. It wasn’t just that the CP group slept on cots inside tents, that they had folding chairs and stateside footlockers, portable radios, and plastic coolers filled with beer and Coke at their fire base out in the field. More than that, it was that they had portable toilets, too (the result, I was told, of my predecessor’s philosophy that “for a penny more you can go first-class”), and apparently were blissfully unaware that just nearby their troops were crapping on the ground and not even covering it up. In the sanitation department, the fire base was even worse than the ROK defensive position we took over at the Punch Bowl in Korea in 1953.

“It’s a pussy battalion,” General Ewell had explained when I first arrived in-country, “and I want tigers, not pussies,” he’d gone on to say in his characteristic Oklahoma drawl. But he’d gotten it wrong. With the 4th Battalion, 39th Infantry it was not a question of feline degree. As far as I could see, this unit was not even a military organization.

It was total disintegration. Throughout the fire base, amid the shit and the toilet paper and the machine-gun ammo laying in the mud, were troops who wore love beads and peace symbols and looked more like something out of Haight-Ashbury than soldiers in the U.S. Army. All were low on spirit and a few were high, openly, on marijuana. There was minimum security. Few men carried or cared for their weapons—most had let them go red with rust as they strolled around without them. Grenades weren’t taped, and when a unit moved out, most of the gunners wore their ammo Pancho Villa-style, the ideal way to guarantee a weapon jam sometime down the track, when dirty, dented cartridges were inserted into their M-60s.

- About Face

Nach einem Jahr Krieg hat sich bei den Russischen Streitkräften im Bereich Fieldcraft nur wenig gebessert. Die Grabensysteme und Verteidigungsanlagen die ich bisher so gesehen habe sind alle scheisse und gehen von minderwertig bis Todesfalle.




Russische Verteidigungspositionen am Strand auf der Krim.



Ich dachte zuerst diese Anlagen wären Teil einer Übung zu Propagandazwecken, da die Ukraine eben keine Fähigkeiten hat hier irgendwelche amphibischen Landungsoperationen durchzuführen. Weil wenn man schon die Zeit und die Ressourcen hätte auf der Krim ernsthafte Verteidigungsanlagen auszuheben, dann würde man etwas besseres als sowas hinkriegen.

Und dann bauen die diesen Scheiss halt echt an der Front, wie hier in Bakhmut. 


Der Graben ist viel zu gerade, was gerade im Angesicht von Drone Dropped Munitions gefährlich ist und nicht mal einer GPS gelenkten Präzisionsbombe bedarf um hier immensen Schaden unter Personal zu verursachen. Die Kampfstände sind alle nach vorne ausgerichtet, was lediglich ein kleines Ziel einem größtmöglichen Angriffsgebiet präsentiert.

Gräben mussen, heute mehr als zuvor, im Zick-Zack Muster verlaufen, was doppelten, eventuell dreifachen Aufwand bedeutet, da Grabgeräte sowas bisher noch nicht können, doch es würde Verluste deutlich reduzieren.


Dazu sollten Grabensysteme ständig von den dortigen Soldaten ausgebessert und erweitert werden, und aus ihnen Unterstände, Kampfstände und derartiges herauswachsen wie Blätter aus einem Zweig.


Kampfstände sollten eigentlich so angelegt sein, dass sie primär auf flankierendes Feuer ausgerichtet sind.

Auf diese Art wird der Angreifer dazu gezwungen, dass wenn er einen Kampfstand unter Feuer nehmen will, sich in das kleineres Schussfeld dieses Kampfstandes zu begeben. 

Deutscher Bunker vom Typ Regelbau 667 am Atlantikwall in Frankreich. Die MG Schießscharten sind so angelegt, dass sie den vom Strand kommenden Angreifer flankieren. Eine Betonbarriere schützt die Schießscharten vor Feindeinwirkung. Diese behindern zwar das eigene Sichtfeld, doch die Verteidigungslinien sind so konzipiert, dass dieser tote Winkel von einem anderen Widerstandsnest unter Feuer genommen werden kann. Alle Widerstandsnester sind so angelegt, dass sie sich gegenseitig unterstützen können. Zudem verfügen solche Regelbauten über Stahlvisiere, die, wenn der Feind zu nahe kommt und auf dem Bunker rumklettert,  geschlossen werden, wobei benachbarte Widerstandsnester den gesamten Bunker mit Feuer bestreichen können ohne die Besatzung dabei zu gefährden.
Sie können auch so angelegt sein, dass aus ihnen heraus das eigene Grabensystem bei Eindringen feindlicher Kräfte unter Beschuss genommen werden kann. Dazu ist es bei indirektem Feuer nicht mal nötig, dass die Besatzung bspw. eines MG den Feind überhaupt sehen muss.

Aufgegebene russische Kampfstände. Es drängt sich der Verdacht auf, dass das einfach "Mock" oder "Bait" Positionen gewesen sind.




Bei der Ukraine sieht das besser aus, auch weil diese mehr Zeit haben ihren rückwärtigen Raum auszubauen und Zugang zu mehr Expertise haben, sowie einer Industriebasis die Material liefert.

So werden Unterstände nicht erst vor Ort konstruiert, sondern einfach als Bausatz geliefert wie Ikea Möbel mit den dazugehörigen Namen.

Zylinder vom ukrainischen Stahlkonzern Metinvest werden am Stück ausgeliefert.

Ein Zylinder wird eingebettet in mehreren Metern tiefe. Links oben der Schacht für den Notausgang.






Im Winter hat man auch sehen können wie an die Wände solcher Unterstände Thermofolie getackert wurde.



Kommunikationsgraben bei Ternopil im Westen der Ukraine. Die Querstreben sind entweder dafür dass diese Gräben überdacht werden sollen, oder sie halten nur das Tarnnetz oben um den Graben und Bewegung darin zu verschleiern.
Man sieht solche Querstreben auch über den deutschen Gräben in der Normandie, dabei viel öfter in Filmen und den diese imitierenden Videospielen als auf Originalaufnahmen.

Aerial reconnaissance makes concealment of a position impossible, but isolated works and gun emplacements can be hidden and trenches in woods may escape observation if clearing is not overdone. Airplane photographs show clearly every trench and traverse in open country and even wire entanglements. Nevertheless every effort should be made to make the work inconspicious, to deceivethe observers by dummy trenches, to avoid paths or tracks that call attention to works othersie well hidden, and to avoid the construction of french trenches immediatly before an attack which would reveal the fact that an attack was intended. Work done on buildings themselves is easily concealed from air observers, but the existence of trenches around or leading to a building gives a clear indication of its occupation.
Notes on the Construction and Equipment of Trenches, US Army, 1917








In den besetzten Gebieten haben die Russischen Streitkräfte hastig Verteidigungsnetzwerke errichtet, da diese ihre Offensivkapazitäten verloren haben und eine weitere ukrainische Gegenoffensive befürchtet.

Die "Wagner Linie" ist eine reihe aus maschinell ausgehobenen Gräben, prefab Pillboxes und Drachenzähnen, die nicht im Boden verankert sind.

Drachenzähne an der Wagner Linie sind vorgefertigte Betonklötze die von einem schweren Fahrzeug beiseite geschoben werden.

"Richtige" Drachenzähne werden zusammen mit ihrer Verankerung im Boden vor Ort gegossen. 

Die Pillboxen sind Abwassertanks aus dünnem Beton in welche Schießscharten geschnitten wurden.


Bei modernen Armeen spielte der Stellungsbau lange keine Rolle mehr in der Ausbildung, da man davon ausgegangen ist, dass der moderne Krieg zu schnell dafür sei. Unter diesen Umständen noch komplexe Grabensysteme anzulegen würde daher eine Einplanung des eigenen Scheiterns der primären Doktrin darstellen. Jetzt fangen halt wieder viele bei Null an.

Mehr in Zukunft.



Siehe auch:

Field Manual 3-22-68
Merkblatt 5/75: Bildheft Neuzeitlicher Stellungsbau

5 Kommentare:

  1. In zwei Jahren dann als cozy sheds auf airbnb - Kategorie "Authentisch" -zu vermieten. Für Berliner gibt's dann die Scheißetank-Version für Heimatvibes.

    Die /k/- und Reddit Offiziere wichsen sie sich gerade einen auf Air burst Munition, die gleich das komplette Grabensystem ausräuchern soll. Ist das gute Herstellerpropaganda oder ist das Zeug einfach viel zu teuer und overengineered für Slav on slav warfare? Wenn man den meisten Videos vertraut ist das gerade nur noch dji Drone warfare + Artillerie um die Gräben leerzuräumen.

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    1. Ist halt Waffen Nerd Fantasy Football. Airburst Munition ist halt teuer und da ist es eine einfache Rechnung wie viele von diesen Zündern es bräuchte um die Wirkung einer GPS gesteuerten M982 Excalibur mit 68,000 USD aufzuwiegen. Die Drohnenaufnahmen zeigen eben in der Regel den Moneyshot und nicht wie die hunderten anderen Krater drum herum in dieser Passchendaele Szenerie entstanden sind wo halt nichts dramatisches passiert ist. Airburst habe ich bisher nur Brandmunition gesehen.
      Ich warte ja selbst auf ein paar Aufnahmen von DPICM Einwirkung.

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    2. Bodycounts low, weil man nicht etwa mit zehntausend Mann mal eben irgendwo durchbrechen muss oder überhaupt kann. Leute was ist das für ein futuristisches Szenario mit Grabenkrieg ohne Zerg Rush Moment. Das hört sich wie klebendes Pech am Stiefel an.

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    3. Hab doch noch ein Airburst Munition Video gefunden. Ist leider stockende Qualität. Ist auch etwas komische Munition die hier Schneisen schlägt.
      https://streamable.com/7m3s5t

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  2. Na hoffentlich sichern sie ihre Maginot-Linie auch gegen Weißrussland ab. Und zu den Russen fällt mir nur wieder ein: Plastikfolien als Fensterersatz in der subpolaren Taiga.

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