Barrackenstadt

50.000 Plebs used to pleb here. Now it's a Ghost Town.

Ich war letztens mal in einer dieser Siedlungsgebiete die nach dem Krieg als Arbeiterbarracken angelegt wurden in Nähe der Industriegebiete und Werksgelände welche den zerstörten Kontinent mit allem Versorgten was käuflich war. Viele dieser Konzerne existieren heute nicht mehr, genau wie die "Arbeiterklasse" die sie ermöglicht haben.

Jetzt leben in dieser Siedlung Zuwanderer deren Jobs nicht mehr existieren und Rentner, zu denen Erstere sowieso in ein paar Jahren gehören werden. Dadurch dass die Siedlung eben als Arbeiterbarracke und Abstellanlage konzipiert war gibt es dort auch kein wirkliches Sozialleben, denn es gibt weder Händler noch Eckkneipen, denn diese Dinge waren für den Wirtschaftswunderjahre Orboider genau wie die Orboid mit dem Auto erreichbar. Die verbliebenen Geschäfte in der Siedlung sind Apotheken und ein Bestattungsunternehmen.

Und natürlich die Loser Kinder, meistens Söhne, dieser Leute. Und die jammern dir früher oder später was vor von wegen was sich ihr Vater noch hat leisten können von einem Gehalt bei Konzernriesen X. Und meine Reaktion ist immer dieselben; und was hats ihm gebracht? Er hat das Meiste davon rausgehauen was "er sich eben leisten konnte" und seine Proleten Kinder jammern einem die Ohren voll mit Nostalgie aus zweiter Hand, weil für sie keine Verwendung mehr ist. Die Weiber sind schulisch etwas besser ausgebildet als die Jungs, weswegen die ökonomisch und geografisch relativ mobil sind um wegzuziehen und irgendwo anders meistens einen Bullshit Administrativposten zu besetzen. Die Jungs verbringen zu viele Jahre in schulischen Maßnahmen wie ein Abitur auf der Fachoberschule zu machen, was revidieren soll dass sie dieses nicht schon früher geschafft haben, weswegen man Leute die für die Prüfung zu blöde sind einfach länger in der Schule belässt. 

War natürlich froh dass ich da wieder weg war und sobald ich meine Beobachtungen mit einem Kumpel geteilt habe, da erzählte er mir wie die berenteten Eltern eines seiner Orboidskollegen sich gerade eine Wohnung dort gekauft haben für über 300.000 Euro für den Ruhestand, denn die Gegend sei "gerade im kommen". LoL.

Dieses Viertel hatte zwischenzeitlich mal einen schlechten Ruf, gerade nach der Wendezeit, die man im Boomer Jargon übrigens noch so nennt weil es lange danach aussah als ob die Kommunisten den Kalten Krieg gewinnen werden. Die Öffnung nach Osten hat einen Zustrom von Proletariern ermöglicht deren Gesellschaftsschicht sich hier gerade in Auflösung befand und die Plebkanne noch einige Jahre weiter die Straße runter getreten hat bis auch für sie die Straße zuwende war. Das ist nämlich wie Kriminalität meistens endet, nicht durch Polizeirazzien und Festnahmen und Hinrichtungen, sondern im Altenheim. 

Es ist interessant wie zusammen mit dem Proletariat auch die organisierte Kriminalität verschwindet, denn die organisierte Kriminalität verdient in erster Linie an diesem Proletariat und wird staatlich Geduldet dieses auch in gewisser Weise zu managen.

Diese Märkte die es hier zu managen gab sind zum aller größten Teil nicht mehr existent. Irgendein Orboidsprolet der keine realistischen Chancen auf gesellschaftlichen Aufstieg hat trinkt heute keinen geschmuggelten Alkohol mehr, macht keine Schulden bei einem Loan Shark für Sportwetten, sucht keine Zerstreuung in einem Bordell. Er hat Online Poker und Onlyfans und das Letzte was die Kriminalität noch hat ist der Drogenmarkt. 

Doch weil das Proletariat nicht mehr existiert gibt es heute auch nicht länger den Rekrutierungspool aus dem die organisierte Kriminalität sich versorgt.

Lousy Management, Knucklehead Hires Plague Operations of Real-Life Sopranos

Failure to stick with best business practices and a younger generation of bumbling suburban-bred mobsters kneecap a storied New York clan

The kiss of death for Mafia families isn’t necessarily from gang wars or snitches. These days, organized crime is threatened more by mismanagement, lousy hires and half-baked succession plans.

- New York Times

Es gibt in dem Cohen Brüder Film "Miller's Crossing" eine Szene in welchem der Mafiaboss Johnny Caspar resigniert "Es ist so schwer heute gutes Personal zu finden", ein TV Trope welches sich lange gehalten hat, da es eben wirklich den zunehmenden Konkurrenzdruck gab zwischen der Kriminalität und bspw. dem organisierten Sport, der genau so Leute rekrutiert die arm und verzweifelt genug sind einer Tätigkeit mit extrem hohen Verletzungsrisiko nachzugehen. 

A new generation of wiseguys didn’t properly learn the business, according to former government investigators. Older members complain that the millennials—who grew up in the suburbs instead of city streets—are softer, dumber and not as loyal as mobsters of the past. Plus, they’re always texting.

“Everything is on the phones with them,” said a former made member of the Colombo family who knows some of the men accused in the case. One Colombo associate is accused of sending threatening texts to a union official over extortion collections.

Die Organisierte Kriminalität von heute ist, entgegen dem was faule Bullen die Funding abgreifen wollen behaupten, ein Witz verglichen mit der welche in den Arbeiterbarrackenstädten der vorletzten Jahrhundertwende herangewachsen ist. Dokumentationen vom SPIEGEL machen dem ergrauten Kleinbürger Angst vor ein paar inzestuösen Kanacken die Sozialhilfe kassieren, doch diese Gruppierungen sind kein Vergleich zu bspw. den Ringvereinen, die auch eine solidere Verbindung in die Popkultur und Filmwelt ihrer Tage hatten als Kanacken Gangsterrapper und Netflixserien über Kanacken Gangsterrapper, oberflächliche Phänomene. Und es hat nach der Wahl der NSDAP ungefähr ein Jahr gebraucht bis diese Leute alle verhaftet und, meistens durch Misshandlung im Konzentrationslager, ermordet wurden.

In den USA ist "Die Mafia" ein ziemlich inflationierter Begriff, denn die organisierte Kriminalität zu ihrer Hochzeit war bekannt unter dem Sammelbegriff "The Outfit", ein Name der letztens wieder etwas bekannt gemacht wurde durch den dieses Jahr erschienen gleichnamigen Film. Das Outfit war eine Föderation aus irischen, jüdischen und italienischen Gangstern die keinerlei klischeehaften "Man of Honor" Codex gefolgt sind wo man Heiligenbildchen verbrennt und Schwüre leistet, diesen Leuten ging es um Geld und dort schreckte man vor keiner Brutalität zurück um an dieses zu kommen. Nur, wen wollen solche Leute heute noch erpressen? Den italienischen Sattler? Den gibt es nicht mehr.

Corporate America hat ganz andere Strukturen und an dem Punkt wo die Kriminalität so einen Impact in ihrer Bilanz macht dass das auf dem Radar auftaucht, dann schickt Corporate America seine Söldner los wenn die Polizei sich nutzlos anstellt da die Polizei halt für die Pension drin ist und tut was ihr Lefti Bürgermeister und Stadtrat ihnen sagen.

Den letzten Hype hatte die organisierte Kriminalität in der BRD während der 70er und 80er Jahre in genau den Gegenden, wo es eben einen Markt gibt von Leuten die mehr Geld als Verstand und geringe Impulskontrolle haben, also Ruhrgebiet, Hamburg, frisch Pöblierte Boom- und Ballungsgebiete und so weiter. Und wenn ihr noch eine Doku über die Zuhälterszene der Zeit auf Youtube findet, so kann man sich die allein wegen den modischen Geschmacklosigkeiten dieser Leute geben und schmunzeln darüber, dass das die Vergangenheit und alsbald begraben ist. Das ist nämlich was solche Lamentationen über "was sich mein Boomer Pleb Papa vom Orboidergehalt hat leisten können" gefüttert hat, genau wie ihre wertlosen Kinder jetzt den Drogenmarkt füttern und dann über steigende Lebenserhaltungskosten rumheulen.

Ich würde mir solche BILD Formate normalerweise nie geben, doch wenn der Münkler da ist schau ich es mir mal an. Der Professor Herfried Münkler ist selbst Teil einer verschwindenden Klasse; der was man in den Staaten mal "public Intellectuals" genannt hat, die auch noch das Ohr von Entscheidern und Funktionären hatten und wirklich Einfluss nehmen konnten durch eben Intellekt und persönliche Fähigkeiten auf solche Leute zu wirken. Und was man über seine Politik auch denken mag, man kann sich hier nie hundert Prozent sicher sein, so hat er eben sowohl das Ohr von Ministern, als auch der BILD Zeitung, und sitzt nicht irgendwo in der Pampa mit selbst ausgedachten Institutionen und spielt Gegenuniversität. 

Dabei hat er gerade die Sendung überhaupt ertragbar gemacht, wenn er nach dem Proll-Bait und der Aufregung über Verarmung recht kühl damit kontert, dass dies auch an den alternativen Lebensmodellen der Leute von heute liegt, was nichts anderes bedeutet von wegen die haben sich das selbst ausgesucht. Auch ist Feststellung korrekt, dass eine Dienstleistungsgesellschaft nicht die Mittel hat ihre politischen Ansprüche so durchzusetzen wie eine Industriegesellschaft, wenn auch nicht weiter darauf eingegangen wird, was das eigentlich bedeutet.

Das bedeutet nichts anderes als dass die "Arbeiterklasse" von früher eine realer, physischer Machtfaktor war. Die Ford Motor Company Fabrik in Highland Park Detroit hatte 1910 um die 25.000 Angestellte und ist bis 1950 auf 50.000 Angestellte gewachsen. Zu dieser Zeit sind ganze Städte um einzelne Fabriken gewachsen. Die Arbeiterklasse war überwiegend jung, männlich und stark weil sie körperlich fit sein mussten und die Verletzungs- und Todesraten in Fabriken oft nicht viel geringer waren als auf dem Schlachtfeld, weswegen Fabrikstädte einen konstanten Nachschub an Frischfleisch aus der Provinz und/oder dem Ausland brauchten, weswegen es auch Polen im Rheinland gibt. Dieser Massen-Machtfaktor konnte mit Gewalt drohen, auch wenn es nur bspw. erpresserischer Vertragsbruch durch Bestreikung war. Die Gewerkschaften gerade in den USA waren zudem stark ethnisch dominiert von Katholiken, was eben Iren und Italiener waren, sowie von der Organisierten Kriminalität unterwandert.

Diese Leute sind ersetzt worden durch die Automatisierung und mit der Dienstleistungsgesellschaft, die nichts anderes ist als Hausdiener outzusourcen an Starbucks usw. um Kaffee zu servieren, den zu besteuern und das dann eine Ökonomie zu nennen welche in GDP Zahlen einfließt damit der Staat sich neue Gläubiger erschleichen kann um quasi Insolvenzverschleppung zu begehen.

Das ist so ziemlich das überwiegende Motiv dieses gesellschaftlichen Managements. Wenn man die Klagegeschichten die dem Wutproll geschickt werden ernst nimmt, dass hier Behinderte Kinder zu versorgen hätten und Familienväter daran denken sich zu offen, dann ist dies bereits Insolvenzverschleppung, denn wenig kann der Staat dafür tun das Leben dieser Leute zu un-fucken.

Oder vielleicht macht er auch genau das Gegenteil. Immerhin sollten mit den Corona Maßnahmen die kranken, schwächlichen, dysgenischen und dialytische Existenzen geschützt werden die eh schon mit einem Bein im Grab stehen, und in der freien Natur vermutlich bereits im Kindesalter verstorben wären. Dann sollte mit den Hilfsgeldern jenen geholfen werden welche wirtschaftlich schwach sind, keine Ausfälle überbrücken können und eben nicht zur Kategorie "Essentiell Workers" gehören, welche für Amazon Dildos verpackt haben. Und dieser Schwachsinn, Plebs direkt Gibs zu geben, hat eben für Inflation gesorgt von welcher Plebs immer kritischer betroffen sind als Leute die Geld haben. Für die Leute die Geld haben ist eine Inflationsrate von 10,4% besonders ärgerlich, da man hier schnell mal bei 10.000, 100.000enden Euro und Aufwärts an Kaufkraftverlust ist, doch es bedeutet für diese Leute keine ernsthafte physische Bedrohung. Und es bleibt zu hoffen dass es für die Armen eine echte physische Bedrohung wird.

Die Armen sind von ernsthaften Wertverlust nicht betroffen und ihr Status in der Gesellschaft verleiht ihnen weder eine asketische Frömmigkeit, noch eine Romantik welche die Oberschicht gerne auf sie projiziert. In der Regel sind sie nur ein Problem und halten ihren Stand damit, dass irgendein hochgeschobener Mittelschichtsdarsteller davon lebt ihre Abhängigkeiten zu zementieren. Man siehe nur wie die Tafeln in der Bundesrepublik überall aufgekommen sind und dann angefangen haben gegeneinander Klagen zu führen wegen dem Lable "Tafel", da es eben dutzende verschiedene Vereine gibt die diesen Begriff in der einen oder anderen Form verwenden. Diese Poverty Pimps, Parteien und Vereine sind es welche diesen evolutionären Flaschenhals blockieren wollen. Die Armen selbst werden sich nicht organisieren, da ihnen neben der Intelligenz auch die sozialen Fähigkeiten fehlen sich zu organisieren, da es eben keine angenehmen Menschen sind die sich nicht mal gegenseitig ertragen. Deshalb sind auch alle Forderungen schwachsinnig, irgendwie müssten Armutsbetroffene in der Gesellschaft mehr Mitspracherecht haben, da diese Leute eben unterdurchschnittlich intelligent sind und nichts haben das produktiv wäre und irgendwer hören will.

Für die Sozialdemokratie bedeutet dass in der nahen Zukunft, dass sie Zusammenbrechen wird wie bereits in anderen Ländern. In Israel hat die Sozialdemokratische Arbeitspartei seit den 1960er Jahren fast alle ihre Parlamentssitze verloren und ist zu einer Kleinstpartei verkümmert. Die Kibutz und Siedlerbewegung ist von ihrer ehemaligen linken Prägung an die religiösen Spinner aus dem Ausland übergegangen. So wird es sich genau so verhalten mit der Sozialdemokratie in Westeuropa, dass die Unterschicht aufgelöst wird und die abwärtsmobile Mittelschicht sich in religiöse Spinnereien verrennt, wie bspw. Q-Anon artigen Verschwörungstheorien wo der Feind X mit dem Teufel paktiert, für welche die Union in der Bundesrepublik immer eine kleine Nische gelassen hat. Und auch wenn heute schon "Sozialdemokrat" synonym ist mit "fremdländischer Parasit", so sind diese als Wählerblock allein nicht stark genug irgendwas zu reißen ohne den Unterschichtsboomer von Gestern, der beklagt die Digitalisierung vernichtet Orboidsplätze, weil der arme Trottel irgendwie glaubt Wirtschaft wäre für Orboid da, während niemand mehr ihre 300.000 Euro Barrackenstadt Wohnung haben will wenn es ins Heim auf Pflegestufe Vier geht. 

Das wird der nächste Great Reset sein seit der Industrialisierung. Diese Plebs los werden die als Grenadiere nicht verwendbar sind und deren dumme Impulse physischen und gesellschaftlichen Müll produzieren an den man Ressourcen verschwendet.