Donnerstag, 18. Mai 2023

How to Blow Up a Pipeline

Movie review


A crew of environmental activists plot a daring plan to disrupt an oil pipeline.
How to Blow Up a Pipeline ist ein Indi-Film auf den ich neugierig war weil in ihm relativ detailliert gezeigt werden sollte wie Leute Bomben bauen. Sold.

Die Bombenleger
Die Story selbst dreht sich um eine Rag-Tag Crew aus multiethnischen Trope Charakteren die sich zusammenfinden um diese Pipeline in die Luft zu sprengen und dabei jeder im Laufe des Films eine kurze Backstory erhält. Alle sehen sich irgendwie als angebliche oder tatsächliche Geschädigte vom "System", was die Rationalisierung dafür ist wenn die Mutter an einem Hitzeschlag stirbt oder eine Ölfirma eine Pipeline durch das eigene Grundstück baut. Die Rationalisierung ist nicht unbedingt schlüssig und ist deswegen auch glaubhaft. Bis auf den Redneck in der Crew mit Kleinkind hat keiner dieser Charaktere irgendeine Zukunft und einer ist bereits an Krebs erkrankt, ein interessantes Detail. Üblicherweise bewegen sich diese Charaktere in Extremen.
Die Attentäter die der serbische Geheimdienst, unterstützt vom zaristischen Russland, auf den österreichischen Thronfolger angesetzt hat waren selbst alle an Tuberkulose erkrankt und damit bereits dem Tode geweiht. Solche Charaktere bieten sich eben an wenn man für solche Unternehmungen rekrutiert.

Die Bombe
Um die Pipeline zu sprengen wird im Film eine Tonne ETN(Erythritoltetranitrat) verwendet, mehr für den dramatischen Effekt als das es tatsächlich praktisch wäre. ETN ist ähnlich zu PETN, gehört wie dieser zu den Salpetersäureester und wird meistens als Initialsprengstoff in Zündkapseln verwendet. Er wird aus der Synthese von 4/5 Salpetersäure und 1/5 Pentaerythrit gewonnen und Letzteres ist teuer. 


Als Zündkapsel wird eine kleine Glühbirne verwendet, wie ich sie hier schon oft beschrieben habe, weswegen ich vermute der "Initialsprengstoff" ist HMDT, der zwar ziemlich instabil ist, doch nicht so wie sie es in dem Film zeigen, was eben für dramatischen Effekt ist. 


Zu Anfang wird auch eine neun Volt Batterie verwendet um eine Zündung herbeizuführen, doch das ist übertrieben und wird auch nur in der Lernphase gezeigt, wenn eine 3,5 Volt Batterie bereits ausreicht.

Um zu unterstreichen wie grimmig das alles ist muss es natürlich ein Messer sein mit dem die Zündkapseln befüllt werden, anstatt irgendein anderes Werkzeug was dafür praktischer wäre.

Mit den Zutaten hätte man auch DetCord machen können, da zumal im Film ein Gartenschlauch als Mittel zur Sabotage verwendet wird.
Übrigens ist PETN auch eine 50/50 Zutat in Semtex-H, der hässlichen Ostblock Schwester von C4 Plastiksprengstoff und bekannt aus "The Foreigner". Also wenn sie jetzt noch Hexogen gemacht hätten, dann hätten sie einen Plastiksprengstoff der einfacher zu transportieren, einfacher zu platzieren und mit nur 1000 Meter weniger Brisanz die Aufgabe genau so erfüllen würde. Nur das ist eben ein Film und nicht die Abschlussklasse von Klimacamp-X.

Allem in allem ein ganz guter Film den man sich ansehen kann alleine der Memetik des Titels her wegen. Ich denke allerdings nicht, dass er das Potential dazu hätte ein "Climate Change Fight Club" Film zu werden, denn dafür ist er zu unreflektiert und dafür ist das Thema Umweltschutz selbst zu unreflektiert und dafür sind die Leute die sich darin involvieren zu unreflektiert. Und selbst wenn, selbst wenn sie diesen Film sehen wie alternde weiße Typen den Film Fight Club würde dabei nichts herumkommen. Wie viele Typen haben Fight Club gesehen, dachten sie wären ein geborener Kämpfer, und tun doch alles um Gewalt zu vermeiden um wieder in ihr kleines Leben zurückzukehren in dem sie es überhaupt erst als Belastung empfinden nicht genug Gewalt zu haben. Und genau so wird der Klimaaktivist über Pipelinesprengungen fantasieren und wieder in sein kleines Leben zurückkehren, dass sich in seinen Zahlen die das Finanzamt über ihn hat in kleinster Weise von dem Wagecuck unterscheidet, der Klimakleber von der Straße prügeln will.

Fände es allerdings super witzig wenn die Basis der Klimakleber sich weiter radikalisiert durch Gefängnis und dann Luisa Neubauer wegsprengt weil die nur Geld nimmt, in der Gegend rumfliegt und edgy in die Kamera quatscht von wegen Pipeline up blowen und selbst nie was macht. 
Darauf würde ich spekulieren, dass diese Radikalen zuerst auf "die eigenen" Maulhuren losgehen bevor irgendwelche Pipelines beschädigt werden. Am Ende haben die Romanovs als Anstifter auch gekriegt was sie verdient haben.




7 Kommentare:

  1. Paulin Cailloux18. Mai 2023 um 16:52

    "Fände es allerdings super witzig wenn die Basis der Klimakleber sich weiter radikalisiert durch Gefängnis und dann Luisa Neubauer wegsprengt weil die nur in die nur Geld nimmt und edgy in die Kamera quatscht von wegen Pipeline up blowen und sonst nie was macht."
    Be the change you want to see

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    1. Sowas muss vom Innen der Bewegung kommen. Hätte ich mal lieber weiter eine der Jungen Grünen gedated dann wär Luisa Neubauer jetzt Dugina Schmorbraten.

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  2. Warum nicht einfach auf ein paar Meter Thermit drauflegen? Funktionierte das nicht oder wäre das stillos?

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    1. Weil der Film heißt "How to blow up a Pipeline" und nicht "How to weldcut a Pipeline".

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    2. Wäre stilvoller, nur Trotzkisten wissen nicht was Thermit ist oder ein Plasmaschneider, also muss es halt le meme sein. Umwelt ist auch so ein dummes Wort und beinhaltet Nigger anstelle vom Schutz unserer Wälder zu sprechen, nur geht's scheiß Priestern halt nie um irgendwas außerhalb von Menschenführung.

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  3. Ich hab mal versucht, mit zerstampften Streichholzköpfen als Primärsprengstoff einen Zünder zu basteln, und hatte dabei nur Probleme mit Christbaumbirnen. Der Draht ist relativ häufig gerissen, wenn man das Glas durchfeilt oder das Gewinde erhitzt, und so weiter. Was letztenendes besser ging, war 0.1mm Nickel-Chrom Draht, den ich mit so 3-5mm Abstand - je nachdem wie gut man löten kann ohne den Draht mit Lot zu überziehen - an zwei dicke Drähte gelötet hab, die ich durch ein Stück Epoxidknete gesteckt hatte, so, dass sie sich nicht mehr bewegen konnten. Dann hab ich das ganze in dünnen Nitrolack getaucht, um es vor dem Luftsauerstoff zu schützen, und gleich ne Beschichtung zu haben, die von selbst brennt. Anschließend hab ich alles in ner Papierhülse untergebracht und verklebt. Wenn man beides dann an ne 9V Batterie angeschlossen hat, hat es die Streichholzköpfe zum ploppen gebracht. Bisschen Zeitverzögerung zwische "klick" und "plopp" war da, aber die war gerade so wahrnehmbar.

    Alternativ zum NiChro-Draht kann man sicherlich auch sowas wie einen Draht aus (Edel-)Stahlwolle nehmen, oder auch ganz einfach einen hauchdünnen Kupferlackdraht. Es geht ja nur darum, dass das Stück, welches heiß werden soll, einen ausreichend hohen Widerstand hat, und dafür kann man auch einen sehr dünnen Kupferdraht nehmen. Den dünnsten Kupferdraht, den ich bisher gesehen habe, stammt aus der Spule aus den Lautsprechern eines Kopfhörers.

    Onkel Ragnar hat in einem seiner Bücher empfohlen, einfach nur einen etwas dickeren Nickel-Chrom-Draht zu nehmne, und diesen mit nem Saitenschneider anzuknipsen, so, dass die angeknipste Stelle dünner ist als der Rest, folglich höheren Widerstand hat, und sich dadurch stärker erhitzt, wenn man Strom durch jagt. Ich hab das auch mal mit nem Stück Edelstahldraht aus nem Bremszug fürs Fahrrad probiert, aber da hat sich im Prinzip der ganze Draht erhitzt, und das hat ohne Ende Strom gefressen, weshalb ich es nicht weiter verfolgt habe. Mein Plan damals ist gewesen, das Dings schön miniaturisiert zu bauen, und den Strom aus nem Kondensator zu nehmen, der von zwei kleinen Knopfzellen aufgeladen worden ist. Und dafür war Onkel Ragnar's Herangehensweise halt nicht zu gebrauchen. Wobei es sein könnte, dass das Ganze mit einem kleinen LiPo Akku geklappt hätte. Die Dinger gibt es ja auch schon in 25x25mm.

    Ach, und wer das ganze mal so richtig schön professionell haben will, der könnte sich mal die Verdampfer irgendwelcher Mini-E-Zigarretten anschauen. Da gibt es welche, wo man sich die Heizspule selbst wickeln und einsetzen kann, und wenn man das mit etwas dünnerem Draht getan hat, müsste man sie eigentlich nur noch lackieren, das HMTD oder Quecksilberfulminat reinpressen, und hätte eine schon recht professionell anmutende Zündkapsel. Aber als ich meine Experimente durchgeführt habe, gab es noch keine E-Kippen, oder ich war mir dessen zumindest nicht bewusst.

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    1. Du hättest das Pulver von den Streichholzköpfen auch mit dem Pulver von dem Anzündstreifen mischen können (Armstrongsche Mischung) und mit einer kräftigen Feder einen mechanischen Zünder bauen können.

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