This Land of Mine

Kolumbien ist nach Afghanistan das geschätzt meistverminte Land der Erde und die meisten dieser Minen sind keine von europäischen und amerikanischen und chinesischen Herstellern durch zwielichtige Hinterzimmer Deals ins Land gebrachten industriell gefertigten Schützenminen mit 200 Gramm Sprengstoff, sondern Eigenbauten der lokalen Kräfte im Land. Jede Fraktion die ein Gebiet halten will um da bspw. seine Coca Felder aufzuziehen hat einen Bedarf hat an Anti Access/Area Denial Mitteln um der anderen Fraktion den Zugang zur eigenen Einkommensquelle zu erschweren.

Deswegen sehen die Landminen in Kolumbien eher so aus:

mit chemischen Zündern

und so

mit elektronischen Zündern

Es gibt dort so viele Landminen dass es einfacher ist für NGO die Pueblos selbst im Landminenräumen auszubilden als auf die Profis zu warten,

womit man allerdings Leuten im Prinzip beibringt wie man selbst Landminen konstruiert und platziert.

Verschiedene Minen mit elektronischen und chemischen Zündern

Chemische Zünder
Die meisten Minen die gefunden werden haben einen einfachen Chemischen Zünder wie ansonsten eher aus Anti-Fahrzeugminen wie der deutschen Topfmine bekannt ist.

Der chemische Zünder besteht aus einer Glaskapsel die mit Schwefelsäure gefüllt ist und darunter befinden sich zwei Tabletten Zucker. Wird die Glaskapsel unter dem Gewicht eines Fahrzeuges zerbrochen reagiert die Schwefelsäure mit dem Zucker und zündet, was wiederum den Initialsprengstoff entzündet, der dann wieder die Hauptladung entzündet. Die Topfmine ist gefüllt mit TNT und hier würde eine chemische Reaktion durch Schwefelsäure und Zucker als Zündung alleine schon reichen, nur werden Minen eben erst kurz vor dem Verlegen scharf gemacht und deswegen sind gibt es hier diese Trennung anders als bei vielen improvisierten Konstrukten.

Wie man hier sieht ist diese IED Tretmine versehen mit einem chemischen Zünder der aus einer Spritze konstruiert wurde. Diese Zünder sind wie folgend aufgebaut.

In der Spritze befindet sich ein in luftdicht in Plastik verschlossenes Gefäß mit Schwefelsäure und weiter unten der Zucker mit dem zusammen es dann eine chemische Reaktion gibt die zur Entzündung führt.

Das Ende der Abdeckkappe einer Pipette, oder auch "Spritzennadel" für die Plebs, dient hier als Gefäß.

Hier wurde die Gummikappe des Spritzenkolbens entfernt der normalerweise den Spritzenkörper versiegelt luftdicht versiegelt, denn in diesem Fall wäre damit der Druckwiderstand größer wenn jemand darauf tritt. Damit der umfunktionierte Spritzenkolben nicht gleich auf dem Gefäß mit der Schwefelsäure aufliegt und dieses vorzeitig durch die Penetration der Plastikfolie zündet wird etwas Plastikfolie um den Kolben gewickelt um etwas Druckwiderstand zu geben.

Ob zusätzlich noch eine Sprengkapsel an der Spritze angebracht wird, dort wo normalerweise sich die Nadel befinden würde, hängt davon ab welcher Sprengstoff verwendet wird. Wird ein Sprengstoff verwendet wie TNT reicht diese Zündung bereits aus, doch kolumbianische Paramilitärs verwenden was sie gerade in die Hände bekommen und da es eine Agrarkultur Nation ist und Bergbau betrieben wird verwendet man oft improvisierte Sprengstoffe auf Basis von Ammoniumnitrat, oder Explosivstoffe aus dem Bergbau die ebenfalls auf Ammoniumnitrat basierenden Gesteinssprengstoff der ANC Reihe wie bspw. ANFO. Diese benötigen zum Auslösen eine Sprengkapsel, meistens gefüllt mit einem Gramm HMTD, ein Initialsprengstoff der sich leicht produzieren lässt, allerdings auch schnell verfällt.

In einem Post Collapse Szenario werden viele Minen so aussehen

Sicherer Umgang
Bei Landminen stecken die richtigen Tücken in der Regel bei mechanischen Zündern wie eben dass auf eine Mine tiefer vergraben wird und dann darauf eine Mine platziert wird und sobald diese obere Mine entfernt wird die Feder der unteren mine auf welcher die obere Mine gesetzt wurde durch die Druckabnahme ausgelöst wird und explodiert. Das ist bei solchen improvisierten chemischen und elektronischen Minen weniger der Fall, weswegen das Räumen eben etwas einfacher ist und eine NGO das in ein paar Tagen auch irgendwelchen Campesino schnell beibringen kann deren mechanische Fähigkeiten ansonsten wohl eher eingeschränkt sind. Auf der anderen Seite sind es eben auch genau solche Campesinos die diese Minen um die Cocafelder auslegen.

Ein weiterer Punkt ist dass solche Minen durch das wegschwimmen eher unbrauchbar gemacht, bzw. ausgelöst werden. Mechanische Zünder überstehen sowas meistens und keiner weiß wo tausende von DDR Minen nach Hochwasser und Regenfällen abgeblieben sind. Ein weiterer Faktor welcher in den Tropen wie Kolumbien nicht auftritt, dafür in einer europäischen Post Collapse Situation ist der Schneefall. Legt sich der Schnee auf den Auslöser und fängt an in sich zusammen zu fallen und sein Gewicht zu konzentrieren kann das die Mine auslösen.

Heutzutage industriell produzierte Minen haben meistens ein chemisches Ablaufdatum. Meistens jedenfalls. Sollten sie zumindest.


Wahrscheinlich werden Tretminen demnächst sowieso nicht mehr von Rüstungsunternehmen hergestellt da es einfacher und billiger wird einfach irgendwo einen KI gesteuerten Sentry Turret aufzustellen mit Facebook patentierter Gesichtserkennungssoftware und der knallt dich dann ab weil irgendein versoffener Boomer dich mal in seinem Selfie Bild drin hatte vor 12 Jahren bei Veranstaltung XY und das auf Boomerbook hochgeladen hat. Oder es ist ein Klon von dir weil du wie so ein Amerimutt für Google 23andMe in ein Röhrchen gespuckt hast um deinen Freunden zu zeigen dass du wirklich nur zu lange in der Sonne gelegen hast diesen Sommer. Jetzt hat Google die Rechte an deinen Genen und benutzt deinen Klon in seiner Corporate Private Army als Grunt in den Facebook Kriegen. Füll lieber HMTD in das Röhrchen anstatt Spucke, vielleicht finden wir ja noch einen Druckkochtopf den wir noch nicht zu einer Anti-Drohnen Tank Mine gemacht haben und können uns noch etwas Rattensuppe vorher machen bis die Akkus der Nachtzielgeräte geladen haben und wir wieder auf den nächsten Guzzoline Raid gehen müssen.