Keiner interessiert sich für Sudan

Zurück zur eurozentrischen Wahrnehmung

Bis auf die "seht euch mal diese abgedrehte T-55 Variante an" Community interessiert sich keiner für die "Kämpfe" im Sudan, denn die Europoors haben Wichtigeres zu tun, wie bspw. Russland abzufucken.

Und das veranschaulicht gerade sehr nett was die ansonsten lediglich kritisierte Eurozentrische Weltsicht in der Realität ist.

In den amerikanischen Denkerkreisen gab es von den New Dealern bis zu den Neocons das Konzept, dass die Sowjetunion und später Russland entweder der Juniorpartner der USA sein sollten, oder eingedämpft werden müssen. Es gab nie ein echtes Konzept dafür die Sowjetunion zu unterminieren, es gab nie ein Konzept dafür Russland als Föderation zu zersetzen und aufzulösen. Im Gegenteil hat man in diesen Kreisen Russland als Drohpotential gegen Europa gebraucht um die, heißt Deutschland, unten und in der US Einflusssphäre zu halten.

Nach dem Mauerfall die kohlsche Friedensdividende zu genießen war konnte die BRD überall Geld auf ein Problem werfen und mit subventionierter ökonomischer Stabilität Leute anderswo dafür bestechen sich nicht gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Damit waren eigentlich alle Entscheidungsträger zufrieden so zu tun als könnte man irgendwie Frieden und Demokratie kaufen als Makework Programm für die Regierung selbst. Nur ist das irgendwie kein Langzeitprogramm für Gesellschaft an sich wenn das höchste aller Ziele die eigene Risikoaversion ist um bequem sein Leben zu fristen in einem luxuriösen Altenheim bis zur letzten Bettpfanne. Und die Europoors schielen jetzt in Richtung Russland was sehr schnell von "Putin ist der Aggressor" zu Manifest Destiny aka. Drang nach Osten werden kann. Das ist die eurozentrische Wahrnehmung die Russland unbedingt vermeiden will, denn jedes mal wenn nationalistische Kräfte in Europa überhand gewonnen haben ist es für die Russen ziemlich blöd gelaufen.

Deswegen werden jetzt alle Botnetze angefeuert um Stimmung in der Bevölkerung gegen die Bewaffnung der Ukraine anzuheizen, denn das ist die einzige Chance welche die Russische Föderation noch hat nicht um den Ukrainekrieg zu gewinnen, der ist eh verloren, sondern als Frage des Selbstbehaltes.

Russland hat es sich gerne angesehen als die USA im Irak 2,4 Billionen USD ausgegeben haben, sowie in Afghanistan 2,26 Billionen USD, von denen Russland auch einen Teil gekriegt hat, da die Versorgungsrouten der US Präsenz durch Russland lief und die USA von Russland direkt Waffen gekauft haben für ihre eigenen Proxies. 

Das waren auch zwei Kriege welche beide Parteien in den USA unterstützt haben, weswegen diese Wahlkampfrhetorik um die jetzigen Hilfen für die Ukraine im Wert von 75 Milliarden USD eben nur Wahlkampfrhetorik ist. Ich schreibe hier auch "im Wert von" da ein großer Teil dieser 75 Milliarden Lend-Lease von den USA ausgemustertes Militärgerät ist, für welches die Europoors bezahlen werden wenn die Ukraine in die EU aufgenommen wird.

Deswegen interessiert sich keiner für scheiss Sudan. Deswegen interessiert sich keiner mehr für diese Shitholes Irak, Syrien, Afghanistan. Für die Billionen an Kosten kriegt man gar nichts zurück, nicht mal einen richtigen Krieg. Nur so ein beschissenes Pentagon Makework Programm wo alle ein bisschen Krieg simulieren für den Bodycount von Saipan. Und das ist eine Sichtweise die passt den Neokonservativen in den USA überhaupt nicht. Diese Leute wollen nämlich, dass die USA ihr militärisches Potential gegen den Iran, und eventuell andere relevante Player in der Region, einsetzen. Die haben kein Interesse daran, dass Russland als tatsächlicher Feind behandelt wird, und dann Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird wer von denen familiäre und geschäftliche Verbindungen mit eben diesem Russland hat. 

Sollte im Sudan eine russische Militärbasis gebaut werden? Sind die Putschisten verbandelt mit russischen Einflussagenten? Ist alles möglich, interessiert allerdings keinen. Diese Leute sind nur relevant als potentieller Stellvertreter eines mächtigeren Gegners und haben ansonsten selbst nichts anzubieten. Keiner hat mehr Bock auf diesen scheinheiligen "War on Terror" Bullshit, ein Makework Programm das so entkoppelt von der Realität ist und alle möglichen Ungereimtheiten beinhaltet weil man abhängig ist von Rentierstaaten die das Problem anfeuern, die Leute wollen Ergebnisse sehen. Und die Ukraine, ein unterrangiger Slawenstaat, liefert bessere Ergebnisse als bisherige Engagements. Hier wird eine Petrokratie abgefuckt und zerstört mit der man bisher Footsie spielte, bis dann gezeigt wurde wie schnell eine Entkoppelung erfolgen und wie billig Krieg sein kann. Man muss nicht irgendwelche abgefuckten Kulturen respektieren oder tolerieren oder sowas, nur weil sie zufällig auf einer begehrten Ressource sitzen und darauf irgendwie "Recht" hätten. 

Wenn die europäische Empfindsamkeiten verletzen werden sie trotzdem bombardiert, selbst wenn sie Atomwaffen hätten. Das ist eine Lektion die alle anderen Petrolstaaten vermutlich gerade sehr nervös macht.

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