Sonntag, 9. März 2025

Shogun


Die Kultur von Gewalt und Tod im Land der aufgehenden Sonne


Die Neuverfilmung von Shogun letzten Jahres ist keine Serie über das feudale Japan, über die Portugiesen, die Engländer, Seefahrt, den Vertrag von Tordesillas, oder irgendwas von dem man glaubt dass es die Story antreibt, sondern nur über eine Sache: Gewalt.

Das liegt wohl auch zum Großteil daran, dass diese Neuverfilmung unter japanischer Direktion entstanden ist, und etwas abweicht von der eurozentrischen Perspektive der 1980 veröffentlichten Serie. Die japanischen Macher haben große Mühen darin investiert das feudale Japan so authentisch wie möglich darzustellen, bis dahin dass die japanischen Charaktere ein altes Japanisch sprechen, für welches der moderne Japaner Untertitel benötigt. Man sollte denken der Protagonist der Serie ist nicht der Engländer John Blackthorn, sondern das feudale Japan selbst.
Und in dieser Hinsicht wird der Plot unwichtig.

Shogun erzählt eine Story durch Bilder und das sind Bilder von Gewalt. Skorbut, eine informelle Enthauptung, Tod durch Folter. Die Natur selbst mit ihren Stürmen und Erdbeben ist Gewalt. Wenn Blackthorn den japanischen Autoritäten präsentiert wird ist das im Regen, als ob das Land selbst ihn von sich abwaschen will.


Im Verlauf der Show werden in verschiedenen Szenen Seppuku Rituale gezeigt. Das Erste wird nur in Vorbereitung gezeigt, doch der Zuschauer wird konfrontiert mit der rücksichtslosen Gewalt was es bedeutet wenn jemand seine eigene Linie auslöschen muss, weil er sich in hoher Gesellschaft verquatscht hat. Das Zweite ist eine halbe Erinnerung. Das Dritte wird in seiner ganzen Konsequenz gezeigt um dem Zuschauer zu zeigen wie das Monster arbeitet. Und damit hängt die Drohung im Raum wie weit die Story bereit ist zu gehen. Die Gewalt selbst ist die Story. Die Drohung, die Exekution, die Abwesenheit dieser wird zum Trend Brecher.

You will most certainly experience more while you are here.
There are also tsunami that come from the sea and fires that break out in the villages and cities.
It is why our houses are built to go up as quickly as they come down.
Because death is in our air.
And sea and earth.
It can come for us at any moment.
Before you meddle with our politics, just remember we live and we die.
We control nothing beyond that.

John Blackthorn und seine Crew sind brutale Piraten die katholische Stützpunkte überfallen und plündern. Real savage buisness. Und sogleich ist er geschockt vom Fatalismus der Japaner. 
I’m troubled by your whole damned country.
Life has no value to you.
Only the meaningless rituals you are trapped in.
Ich bin mir nicht sicher ob dass die japanische Kritik der japanischen Macher an den Japanern ist, oder ob das die Idee der japanischen Macher einer westlichen Kritik ist. Es ist gerade die Wertlosigkeit von Leben die bedeutungslosen Ritualen eine Bedeutung gibt.



Ohne diese Rituale setzt fatalistischer Nihilismus ein, der leicht zu beginnen und schwer zu beenden ist, unter welchem auch die rigoroseste gesellschaftliche Disziplin erodiert.
According to the Japanese industrial journal Diamond, the daily absentee rate in munitions factories was 10 percent in 1943, rising to 15 percent in 1944. Crime, vandalism, and juvenile delinquency were on the rise: many Japanese noted and lamented the corrosion in basic manners, kindliness, and honest dealing. Enthusiasm waned at the quasi-obligatory patriotic rallies, parades, and send-off parties for departing military recruits. A mother whose son had died in the war refused to visit Yasukuni Shrine in Tokyo, where the spirits of the nation’s war dead were laid to rest. “When those who have lost a precious child go to the Yasukuni Shrine, they’re made to squat on the white sand like beggars, and they have to bow their heads,” she declared. “I will never go to that stupid place!”
- Twilight of the Gods



Zum 80sten Jahrestag der fire bombing Raids auf Tokyo.


3 Kommentare:

  1. Was eine dumme Scheiße. Wegen dir habe ich mir jetzt die gesammte Serie angeschaut und es gab nicht eine epische Schlacht, nur ein Haufen rumgewichse und pseudo-bedeutsames Geschwätz. Oke die eine Szene wo Schlitzauge 24 von der scheiß Kanonenkugel zerfetzt wurde war ganz geil aber der Rest war halt einfach nur langatmiger Japsenrotz.

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