Donnerstag, 2. Mai 2019

Sticks, Stones and Broken Bones


Neolithische Gewalt in der europäischen Perspektive


Neben War before Civilization: The Myth of the Peaceful Savage ist Sticks, Stones and Broken Bones eine Leseempfehlung wert. Nach mehreren Dekaden Internet ist mittlerweile dieser dumm-naive Trend den Rousseau und seine Anhänger verbreitet haben der Mensch wäre ja grundsätzlich gut und sowas und primitive Gesellschaften hätten eine kindliche Unschuld verglichen mit zivilisierten Gesellschaften zum größten Teil ausgerottet, nur ist es immer praktisch zu wissen wie und warum die Realität tatsächlich ist. Im Gegensatz zu War before Civilization fokusiert sich dieses Buch besonders auf den europäischen Raum von Gotland bis Griechenland und von Frankreich bis in das Baltikum, während ersteres Buch bspw. auch Vergleiche zieht mit primitiven Völkern zu denen die Europäer in der Neuzeit Kontakt gefunden haben.

Das Buch ist eine Sammlung von den Arbeiten verschiedener Autoren zu Ausgrabungen bei denen Spuren von zwischenmenschlicher Gewalteinwirkung gefunden wurden und ihrer Interpretation.

Es ist ein sehr akademisches Werk, was heißt dass der Text oft von Quellenangaben unterbrochen wird und etwas schwerfällig zu lesen ist, wobei es dafür viele Bilder von Knochenfragmenten gibt, besonders demolierter Schädelknochen, was in der Natur der Sache liegt wenn Leute mit Keulen und Äxten andere Leute töten.



Das ist ja wie in einem dieser Cleon Peterson "Kunstwerke". Die Schwarzen sind unsere Vorfahren, die Grauen sind raus aus der Evolution und rein in die Grube.


Das Buch ist eine gute Ergänzung wenn man sich für die Geschichte der Gewalt und Sachen wie Evolutionspsychologie interessiert, wobei es den meisten Normies wahrscheinlich zu trocken und eben zu akademisch wäre. Es ist umso wichtiger dass man als edgy Shitlord solche Sachen liest, darüber informiert ist und mit dem Material argumentieren kann, sollte sich die Gelegenheit ergeben.



Sticks, Stones, and Broken Bones: Neolithic Violence in a European Perspective, 418 Seiten
ziehts euch rein


9 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Kannst du solche Bücher empfehlen wenn es um das Vor- und Nachkoloniale Afrika geht?

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    1. Aus Anthropologischer Perspektive nicht. Es gibt "Machete Season" was Ruanda beschreibt. Ich glaube die Anthropologen interessieren sich nicht für die Steinzeit Afrikas weil Afrika immer noch in der Steinzeit lebt und was spielt die Entwicklungsgeschichte für eine Rolle im Bezug auf Zweibeiner die sich nicht entwickelt haben.

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  3. Das wird wohl tatsächlich so sein, wenn man zum Beispiel an den bewaffneten Arm des ANCs in Südafrika zurückdenkt, der sich halt unironisch "Spear Of the Nation" genannt hat. Auch das derzeitige Logo des ANCs riecht nach 1000-Jahre altem Baströckchen-Bimbotum, welches sich ökonomisch in regulären Stromausfällen niederschlägt. Richtiges Memeland, lel.

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    1. Die Flagge Angolas hat was richtig Thurd World mäßiges, aber irgendwie cooler als so Trikolore-Scheiß mit nix drauf oder Bundesfetthenne.

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    2. Fand (Reichs-)Adler immer bosshaft als Symbol, aber ne Machete ist schon schwer zu toppen.

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  4. Nach meiner Hypothese war das pre IE Europa sowieso wesentlich Mad Maxiger drauf als danach, mit mehr anarcher Gewalt und Kannibalismus.
    Die indogermanischen Kriegerfürsten mit ihrer Bronze schwingenden Warriorkaste werden durch gefestigte hierarchische Strukturen den Kontinent wahrscheinlich ironischerweise sogar friedlicher gemacht haben.

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