Dienstag, 24. September 2024

Ressentiment-Wahl

Denen da oben es mal richtig zeigen

Die Wahlen in Thüringen, Sachsen und jetzt Brandenburg sind glorifizierte Bürgermeisterwahlen. In Sachsen leben noch etwas über vier Millionen Zweibeiner. In Thüringen und Brandenburg sind es ähnlich jeweils etwas über zwei Millionen, kommen gemeinsam doch nicht auf fünf. Im Jahr 2005 singt der Kabarettist und Schauspieler Rainald Grebe:
Da stehen 3 Nazis auf dem Hügel und finden keinen zum verprügeln
In Brandenburg, Brandenburg
Ich fühl mich so leer, ich fühl mich ausgebrandenburgt

Und daher ist die Aufregung schon mal Unfug, denn in diesen Gegenden befinden sich keine Machtzentren die jetzt irgendwie durch einen AfD Sieg an diese fallen würden. Nur was diese Wahlen wirklich von glorifizierten Bürgermeisterwahlen unterscheidet ist, dass solche Wahlen mit regionalen Themen entschieden werden, während die AfD nicht wirklich, und das Bündnis Sahra-Wagenknecht überhaupt keine regionalen Themen anbietet, welche diese Bundesländer im einzelnen betreffen. Stattdessen leben diese Parteien von dem medial induzierten Frust über Bundesthemen und Dinge, die eigentlich, bis auf Brandenburg, weit weg entschieden werden.

Überall da wo die AfD bisher regionale Erfolge erzielt hat, und irgendeinen kleines Bürgermeisteramt übernommen hat, fiel sie bisher damit auf mindestens genau so hilflos der wirtschaftlich abgebrannten Situation gegenüber zu stehen wie ihre Vorgänger. Bundesthemen über Einwanderung und EU Austritt helfen einem nicht weiter, wenn man selbst vor Büchern sitzt, die lediglich belegen dass die Provinz schon lange abgehängt ist. Dieser Situation stehen die allermeisten AfD Funktionäre völlig hilflos gegenüber, weil das in der Regel keine schlauen Leute sind. Mobilisiertes Ressentiment über die abgewanderte Industrie, ein Thema welches Vorgänge von vor 30 Jahren thematisiert, und für ein Publikum welches alt und verbraucht genug sein muss sich an diese Zeit zu erinnern, und aus dieser Zeit den Aufstieg nicht geschafft zu haben, bringt diese Industrie nicht zurück und verschreckt dazu junge, talentierte Leute, welche die AfD in der Regel rechts überholen, doch sich nicht von Gestalten wie einem Chrupalla und einem Tillschneider repräsentiert sehen wollen. Solchen Leuten seine Stimme abzugeben zeigt niemanden irgendwas, außer dass die "Rechten" bestenfalls dumm, einfältig, unverantwortlich, und im schlimmsten Fall selbst feindliche Akteure sind. Ihre Wahl ist defätistische, vorprogrammierte Niederlage. Ärger, Frust und Ressentiment sind schlechte Berater und noch schlechtere Planer.

Dieser Mangel an qualifiziertem Personal, von einer Gegenelite kann man hier eh nur fantasieren, wird auch einer absoluten AfD Mehrheit nicht ermöglichen den Staatsapparat mit "ihren Leuten" zu besetzen um ihre Agenda durchzudrücken. Können sie das nicht, dann beerben sie lediglich ein System was fundamental pathologisch ist und gar nicht anders funktionieren kann als so wie es das jetzt auch tut. Es ist eingegrabene Bürokratie besetzt von Leuten die immer noch verbeamtet sein werden, wenn sie in ihrer Laufbahn schon den zehnten neuen Minister mit anderem Parteibuch erlebt haben.

Den einzigen Lösungsansatz den ich in der ehemaligen SBZ also sehe ist nicht der um Berlin, sondern der gegen Berlin. Die Alten, die irgendwie einer angeblich besseren Zeit hinterhertrauern, als ihr eigener Arsch lediglich noch nicht alt war, kann man eh vergessen, und die Jungen sind nicht durch nostalgische Sentimentalitäten verschmutzt, von wegen dass Schule und Öffentlich-Rechtliches Fernsehen jemals etwas anderes war, oder gewesen sein könnte, als Sojasören Bitchniggas mit Norwood die einen nerven. Der wirtschaftliche Niedergang des gesamten Landes ist da nur zu begrüßen, schon allein deswegen einer diebischen Regierung weitere Ressourcen zu entziehen und ganze Landstriche so unrentabel zu machen, dass sich die staatliche Präsenz dort nicht mehr rechnet. Auf diese Weise kann "das System maaaan" auch so pathologisch und dysfunktional gelassen werden wie es ist.

Nur für solche Barbarenkönigreiche bräuchte es Kompetenzen und soziale Intelligenz die ich bei den jetzigen aspirierenden Führungspersonal einfach nicht sehe.



21 Kommentare:

  1. Ossi Boomer sind genau so verblödet wie Wessi Boomer.
    Ossi Xer genau so frustrierte Nieten wie Wessi Xer.
    Was bleibt übrig für Millennials und Gen-Z?

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    1. Du nennst die "verblödet" als ob irgendein Fiesling sie dumm gemacht hätte anstatt dass sie von Anfang an nicht sonderlich schlau waren.
      Xer sind jetzt Mitte 50 und damit genau so durch. Millennials ziemlich am Ende von ihrem Potentialfenster.
      Zommies sind halt angeschmiert und könnten auswarten, oder abhauen.
      Alpha hat wichtigere DInge zu tun.

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    2. >Zommies sind halt angeschmiert und könnten auswarten, oder abhauen.

      Ich als Zoomie sehe schon
      Möglichkeiten. In meinem Bereich bspw. werden kaum noch spezifische Abschlüsse verlangt, die meisten Firmen wollen einfach „irgendwas in irgendnem naturwissenschaftlichem Bereich”, weil die halt inzwischen gerallt haben, dass deutsche Unis wertlos sind, die meisten Absolventen niemals hätten studieren sollen und sie daher eh selber aussortieren und selbst das was einstellbar ist noch nach-ausbilden müsssen.

      Was gut ist, weil das heißt, dass man sich das Buckeln auf befristeten Stelle bis muh Promotion sparen kann und einfach mit B. Sc. fertig ist, wie das in den USA oft üblich ist.

      Millenials stecken dagegen mit 35+ immer noch in ihren Serf-Verhältnissen als Cucktoranten/Post-doc fest und sind damit auch nicht mehr einstellbar in der freien Wirtschaft.

      Klar, gibt auch Zoomies, die naiv und blöde genug sind, sich immer noch vom Büldüngs - Grift verarschen zu lassen, ob aus Standesdünkel, Naivität oder Autismus sei mal dahingestellt, aber wenn man sich auf die ändernden Verhältnisse einstellen kann, gibt es immer mehr Optionen, wie man sich da rausnimmt und sein Leben chillt. Juckt doch bei der Demographie eh kein Schwanz mehr ob du jetzt 23 oder 28 bist, solange du irgendwas fertiggemacht hast, was sich auch in den Einstellungskriterien widerspiegelt.

      Manche Zoomies sind dann auch noch Pussies, die partout nicht in die Pharmaindustrie wollen, weil muh „Ausbeutung von Menschen”(O-Ton).

      Soll mir recht sein, denn ich bin gerne der Hausnigger und Edelnutte bei Novartis oder Sandoz, da diese Freier extra gut zahlen.

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    3. >Sandoz und Novartis
      Oh Mann, ich hatte wieder mal die selben Gedanken. Einerseits wurmt es mich, weil diese Konzerne nur existieren für den Boomer seine Benisbillen und zwei Sekunden später denke ich an den Cyborgshit, den die vielleicht mal machen. The duality of man.

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    4. Shizos und depressive Hausfrauen finanzieren dir in der Sparte halt die cooleren Sachen.

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  2. "während die AfD nicht wirklich, und das Bündnis Sahra-Wagenknecht überhaupt keine regionalen Themen anbietet, welche diese Bundesländer im einzelnen betreffen"
    Ist mir auch schon aufgefallen. Die Wahlplakate der Grünen haben oftmals einen regionalen Bezug, während bei der AfD in der Regel Ragebait über Auslenders drauf ist und BSW die Alt-68er/SED-Schiene fährt - "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin" und sowas.

    Aber durchschnittliche Wähler im Osten (und BRD-weit) hat in der Regel auch keinen Plan von den lokalen Problemen und will davon auch nichts wissen, sondern halt dass die Nafris nicht bei ihm abgestellt werden. Dass seine Region seit 1945 und erst recht seit 1990 geradezu entvölkert wurde, wird mehr oder weniger ignoriert. (Wobei ich das nicht mal so schlecht finde, die BRD ist sowieso überbevölkert)

    Es ist eben wirklich einfach nur eine reine Ressentiment-Wahl, die sich abgehängt Ossis als W ausmalen können, die aber schon jetzt eigentlich niemanden mehr interessiert, da in den 3 Ländern eh fast die selben Koalitionen an der Macht bleiben werden.

    Und auch der fähige Teil der rechten Jugend im Osten wohnt in ein paar Jahren vermutlich in irgendeiner Großstadt im Westen oder hat sich anderweitig von dem ganzen Firlefanz abgewandt.

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    1. Eher Großstädte im Osten. In Dresden mangelt es arbeitsmäßig/wirtschaftlich wirklich an nichts mehr, außer vielleicht Kanaken. Dafür mehr Russenmüll. Oder die machen einen auf Varg. Gut so.

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    2. Kommt drauf an. Gehaltstechnisch hast du auch in Dresden noch immer eine ordentliche Diskrepanz zum Westen, während gleichzeitg auch da die Lebenserhaltungskosten steigen. Dresden/Leipzig wachsen auch nicht so stark wie die restlichen deutschen Großstädte. Eher noch Leipzig. Aber beide Städte haben bspw noch immer weniger Einwohner als vor dem II. Weltkrieg, was im Westen nur auf Städte im Ruhrgebiet oder anderen abgeranzten ehemaligen Industrieregionen zutrifft.

      Den Varg machen kann man natürlich immer, aber wer macht das schon? Ist letztlich auch nur Onkel Ted auf Wish bestellt und für DND Nerds.

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    3. >Wer macht das schon?
      Ziggos, Inder, Amische und andere natural conservatives (lol), ein republikanisches Steuersystem führt zwangsläufig zu so einer Bevölkerung. In Götene (Schweden) gibt es einen Ansturm von Indern, weil die Grundstücke da so billig sind und so autistische Deppen das in die Welt posaunt haben, damit die Linie hochgeht. Das ist eine Zukunft, die man nur mit Mollis beenden kann, und vielleicht grüne Abfuckpolitik.
      https://m.youtube.com/watch?v=MzNTdtLbvJk

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    4. Stimme Lolwitz zu. In Mecklenburg wächst die Wirtschaft aktuell am stärksten in ganz Deutschland (und ist eh eine schöne Ecke). Die ex-DDR ist arbeitsmässig und lebenstechnisch wirklich alles andere als schlecht, ein Grund mehr weshalb man die ganzen Jammer-Ossis nicht verstehen kann.

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    5. In den Ost-Cities wo es interessant ist zu leben sind die Preise aber meistens auch schon auf West Niveau oder sehr nah dran. Kenne nur Weimar Leipzig und Jena und da sind die Preise auch ziemlich sportlich geworden.

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  3. Allein die Tatsache, dass die rächdö Obbosidtion vom Molermoischdr un der Wallschdreedleschbe angeführt wird zeigt doch alles. Wird Zeit für eine Nacht mir langen Messern, trotz Sicherheitspaket der Ombl.

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    1. Frag mich wie lange es dauern wird bis sie irrelevant und vergessen sind wie npd/die Heimat

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    2. Wäre die AfD schon vor 10 jahren mal in Regierungsverantwortung gewesen, wäre es ihr wie der Schill-Partei ergangen und Höcke würde heute beim Promi Big Brother mitmachen.

      Dass "das Establishment" das nicht versteht...

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    3. Nur dass der Schill damals extrem basiert war und nach seinem Scheitern sogar seine Richter Pension lustigerweise in Brasilien verfickt und verkokst hat.

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    4. >Schill damals extrem basiert war

      Was hatte der Schill für Positionen? Ich kann mich nur noch vage erinnern wie er gegen Asylmissbrauch und Einwanderung war.

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    5. Freiwillige Kastration von Puff Daddy.

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    6. Naja als Richter jeden Hamburger Junkie in den Knast stecken und sich dann als Politiker selbst immer schön die Nase voll machen ist alles schon basiert genug find ich.

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  4. Schill hat ein paar Urteile für die Presse gefällt die dann in der nächsten Instanz einkassiert wurden. Ansonsten war ein fauler S... der andere Richter für sich hat arbeiten lassen. Die Schwuchtel im Bürgermeistersessel (der neben der Elphi Plünderung sich mit Mitte 50 hat pensionieren lassen weil geht halt) hat er mit ihrem Schwuchtelsein erpresst und ist geflogen. Legendär ist nur seine Rede im Bundestag voll unter Strom.

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    1. Der war einfach eine extrem skurrile und widersprüchliche Persönlichkeit. Wenigstens war er keine Missgestalt und die Hamburger Mundart plus charmantes Lächeln war irgendwie lässig. Sowas wie den gibt’s ja mittlerweile nirgendwo mehr.

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    2. „Aber das Koks, das wirkt jetzt bei mir“

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