Samstag, 12. März 2022

Militärische Fehlorientierung

Always fighting the last war



Kurze Zeit nach Putins Amtsantritt, noch deutlich vor dem 11. September 2001, hob er den Verteidigungshaushalt und das militärische Beschaffungsprogramm für neue Waffensysteme um jeweils 50 Prozent an. Dies hatte jedoch nicht zu einer Beschleunigung der Rüstungsspirale geführt oder gar zu einem neuen Wettrüsten, dazu fehlte schlicht die westliche Reaktion. Der Westen reagierte auf die offizielle Anhebung der russischen Militärausgaben nicht, im Gegenteil, was zum Beispiel die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr angeht, wurde diese zeitgleich sogar noch weiter reduziert. Während Putin die russischen Militärausgaben also um 50 Prozent anhob, sank das Militärbudget der europäischen NATO-Staaten durchschnittlich um etwa fünf Prozent pro Jahr. Für das Jahr 2005 kündigte der Kreml eine weitere Erhöhung des Rüstungsetats um 2,1 Milliarden Euro an, was einer Steigerung um 40 Prozent im Vergleich zu 2004 entspricht. Und auch für das Jahr 2006 wurde vom Kreml im November 2005 eine Erhöhung der Rüstungsausgaben um 50 Prozent angekündigt. Hinzu kommt, daß die internationalen Militärausgaben zumeist in absoluten Dollar oder Euro Beträgen verglichen werden, was nicht besonders aussagekräftig ist, da Rußland und China ihre Waffensysteme wesentlich billiger herstellen und anschaffen können, als das in den Staaten des Westens möglich ist. 
Für denselben aufgewendeten Geldbetrag ist die Rote Armee somit in der Lage, erheblich mehr Waffensysteme anzuschaffen als irgendeine westliche Armee.
Tatsächlich war nach Jahren der einseitigen östlichen Aufrüstung im Anschluß an die Anschläge des 11. September 2001 wieder ein bedeutender Zuwachs der amerikanischen Militärausgaben zu verzeichnen. Jedoch ist zu betonen, daß die Erweiterung des US-Militärs von ihrer Struktur her nicht gegen den ehemaligen sowjetischen Gegner gerichtet sein kann, was sich auch ganz deutlich an der Art der Waffensysteme ablesen läßt, die das Pentagon neu anzuschaffen gedenkt - Diese eignen sich, ganz im Gegensatz zu den Neuerwerbungen der Roten Armee, nicht für den Krieg gegen eine gut ausgerüstete Großmacht, sondern allein für den Kampf gegen strategisch unterlegene Kleinstaaten oder die Terroristenjagd. Im Zuge des Kampfes gegen den Terror wurde sogar spekuliert, einige der verbliebenen amerikanischen Interkontinentalraketen vom Typ Minuteman anstatt mit atomaren Sprengköpfen mit einer Nutzlast aus reinem Beton zu beladen. Diese Raketen sollten innerhalb kürzester Zeit von ihren Startbasen in den USA aus weltweit punktgenau auf erkannte Terroristennester abgefeuert werden können. Die kinetische Energie des mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit auftreffenden Betonkörpers allein sollte ausreichen, ein getroffenes Terroristencamp zu zerstören. Während in Rußland mit der Topol-M eine ganz neue Generation von Interkontinentalraketen eingeführt wird, beginnt die US-Armee buchstäblich mit Steinen zu werfen! Müßig zu erwähnen, daß die derartige Umrüstung einer Interkontinentalrakete aus strategischer Sicht ihrer Verschrottung gleichkommt.
- Weltoktober



Eine Story aus der britischen Zeitung Sun gibt einen kleinen Einblick darauf wie bisherige westliche Militärangehörige, welche quasi in den Einsätzen in Afghanistan und Irak sozialisiert wurden, auf einen konventionellen Krieg vorbereitet sind. Ich behalte natürlich entsprechendes Misstrauen gegenüber dieser Darstellung, da die Sun, die britische Presse generell, unter aller Sau ist.

BRITISH LION I’m one of the first Brits to join Ukraine – they fight like lions and I’m proud to take on Putin with them

ONE of the first British fighters in Ukraine told yesterday of his ferocious battle with Russian troops at the Battle of Antonov.

Ex-Army medic Jason Haigh, 34, exchanged gunfire with the Red Army as it sought to seize an airport and was later beaten by guards in terrifying interrogations.
"Red Army" - Cold War remastered edition.


Jason, who served two tours of Iraq, told The Sun: “The Ukrainians fought like lions and I’m proud I was alongside them. What Putin is doing is terrorism. He’s bombing kids and families for nothing. He’s a war criminal.”

He flew to Ukraine at the start of last month. He recalled: “When I told my mates they were like, ‘What, are you mad?’. I’m a qualified combat medic and have done seven years working as a private military contractor. I wanted to go and do some good.”
Ich bin auch sehr misstrauisch gegenüber Leuten die mit so rosigen Motiven in den Krieg ziehen wie "Demokratie" und "gegen Kriegsverbrechen" und das Kämpfen und Töten welches sie dort tun wollen als "helfen" und "do some good" bezeichnen. Es ist quasi dieselbe Rhetorik die man von islamischen Kämpfern in der Hochphase des Syrischen Bürgerkrieges gehört hat und ich vermute hier Leute welche durch den Kriegsalltag schnell desillusioniert und frustriert werden können, oder Soziopathen. 

He set up home in Kyiv and linked up with foreign fighters ahead of the invasion.
Keine Hintergründe darüber wer diese foreign fighters sind, ob sie eine offizielle Einheit des ukrainischen Militärs darstellen, oder ob der Protagonist dem ukrainischen Militär beigetreten ist oder diese larpige "Contractor" Nummer abzieht. 

He told The Sun: “The world just blew up. You could hear rockets coming over the buildings.

“In the distance there were bright lights flashing all over the city from the Russian bombardment. It was completely surreal.”

Jason dashed out of his city centre flat in full body armour and carrying an AK-47.

His unit quickly joined a detachment of Ukrainian troops heading to defend Hostomel Airport.
"hur dur i'm a qualified COMBAT medic and have seven years and war stuff und dann passiert der Krieg und "it was completely surreal". Wie gesagt behalte ich wegen solchen Sachen Misstrauen gegenüber der Authentizität dieser Geschichte. Ich denke auch nicht dass es so schlau ist im Ernstfall in full body armour und mit Waffe in der Hand auf die Straße zu rennen.


Jason recalled: “It was a very confusing situation. No one really knew what was going on.

“As we headed into the dark I think it’s fair to say I was scared.

“Anyone who goes into that position that isn’t scared is a liar.
oder ein Psychopath. 

Man könnte auch meinen dass eine Gruppe von Bewaffneten die sich als Unit versteht eigentlich genau für dieses Szenario wegen dem sie überhaupt erst im Land ist einen Plan hat wo der Sammelpunkt ist, dass man Kommunikationsmittel hat und Verbindungen zu den lokalen Wehrämtern. Stattdessen läuft man los in die Dunkelheit während feindliche Fallschirmjäger und Saboteure unterwegs sind und dann noch von den eigenen Leuten abgeknallt zu werden wie in dem 1953er Pearl Harbor Drama "From Here to Eternity".

“When we arrived it was very quiet. But all of a sudden the gates of hell opened up on us.”

A squadron of Russian jets fired down rockets before a fleet of attack choppers joined in.
Das ist schon was anderes als irakische Aufständische die mal einen Mörser von der Ladefläche eines LKW abfeuern und sich dann verdrücken bevor die Counter-Battery sie anvisiert. Auch zeigt dieser "Overkill" Sledgehammer to the Neck Ansatz der russischen Luftwaffe wie ernst man dort die Bedrohung durch Waffen wie NLAW Antipanzerwaffen und Stinger Raketen nimmt wenn man mit solchen begrenzten Assets auf einen kleinen Infanterietrupp draufhält. 

Jason and ten soldiers from the Georgian Legion took cover in woodland. Jason, who served with the Mercian Regiment, added: “We got very close to getting whacked. I’ve never experienced firepower like that, I don’t think anyone of this generation ever has.

“Iraq and Afghanistan was totally different. The Russians are a conventional modern army.”
Heißt so viel wie "Ja das war schon cool als wir mit unserer Feuerüberlegenheit auf so Drittweltler ballern konnten, doch wenn die Zweitweltler die Feuerüberlegenheit haben dann finde ich das nicht mehr cool und dann hab ich mich im Wald versteckt". 

Reinforcements then arrived with Stinger missiles to pick off the Russian choppers in a brave show of Ukrainian resistance.
Ich finds immer cool wenn Sachen mit nem Roten Stern drauf explodieren.

However, Jason and an American pal were later arrested by Ukraine agents looking for Russian saboteurs. He said: “My mate and I had a day sack with two walkie talkies and a small pistol.

"We had them for genuine reasons such as if the comms network went down but they got suspicious.”
Vielleicht sind die ja suspicious weil der Jason keine ID der ukrainischen Streitkräfte bei sich trägt während er nachts mit Pistole und Walki Talki wie so ein Auftragskiller herumschleicht. "My mate and i" wo ist dein kommandierender Offizier.

They were taken to a security service base and interrogated for three hours. Jason said: “My head was slammed down by one of the guards.

"A different guy came in and I could tell by his kit that he was in an elite unit. He had cable ties and two hoods and I thought ‘S***, this is real’.

"They kept shouting Russian at me but obviously I said I was English. They whacked me around eight or nine times. I had quite a bad concussion and was bleeding heavily.”

He went on: “They looked at my phone and my messages which was a really scary moment.

“I wasn’t scared of dying but I was scared about putting my family and friends through the pain of knowing I was in that situation.”
Also Jason läuft halt während einer Invasion nachts herum mit einer Pistole und zwei Walki Talkis, ohne ID, ohne Kenntnisse darauf wo seine Einheit ist, kann auch auf keinen zuständigen Kommandeur verweisen und erzählt dann er macht sich in seinem selbst verschuldeten Elend sorgen um seine Familie als ob die gerade wüssten in welche Situation er sich begeben hat um sich selbst darüber sorgen. Ich denke die Sun dramatisiert hier wieder alles, nur dieser Typ ey. 

Eventually, they were released and Jason joined hundreds of thousands on trains to Lviv. He then fled to the Polish border before getting a train to Warsaw.

From there he flew to the UK and arrived home in Kidderminster last Friday. He said: “I didn’t go there to die. I obviously thought about it but I had a job to do.”
He fled heißt also er ist desertiert. Oder er war nie Angehöriger der ukrainischen Streitkräfte und kann daher nicht desertieren. Am Ende ist er dann wohl nur vor den Ukrainern geflohen die ihm den Kopf gewaschen haben weil sie vermutlichen keinen Bock hatten auf so nen Selfie Soldier mit nem Haufen Filter Pics auf seinem Phone. 


Ich denke das ist ein Indikator dafür wie diese ganze "Operator" Kultur in der Veteran Community demnächst im konventionellen Krieg auf die Nase fallen wird. Was sind die Erfahrungen aus den Konflikten in Afghanistan und Irak wert, wenn sie einen unvorbereitet lassen gegenüber ernsthaften Gegnern.

Ich hab vor ein paar Jahren eine Dokumentarreihe über eine amerikanische Infanterieeinheit in Afghanistan gesehen, war aus den Jahren als die noch UCP getragen haben. die auch unter Kleinwaffenbeschuss gekommen ist von einem kleinen ummauerten Obstgarten aus in mehreren Kilometern Entfernung. Es gab unter diesen Soldaten auch Akte individueller Tapferkeit sich mit Unterdrückungsfeuer diesem Gemäuer über offenes Gelände zu nähern und den Feind zu bekämpfen, so stellte es sich bei dieser gesamten Einheit dann doch ein lieber irgendwo in Deckung zu warten bis der Airstrike kommt. Die sitzen dann also herum bis der Kampfjet zwei Bomben abwirft, worauf die Infanterieeinheit nachrückt, um in den entlaubten Ruinen dieses Obstgartens dann zwei shellshocked Taliban Ziegenhirten zu finden die ihre Waffen gerade versteckt haben. Eine Infanterieeinheit wird quasi den gesamten Tag aufgehalten und der Airstrike mit einer Payload von zwei JDAM Bomben tötet nicht mal diese zwei Dullis. Die Einheit selbst muss diese Verdächtigen dann auch noch ziehen lassen, chemische Mittel zur Nachweißbarkeit von Pulverspuren an Gesicht und Händen der Verdächtigen haben sie nicht, wobei ihnen dann nur bleibt den Flieger noch mal über die Köpfe der Verdächtigen sausen zu lassen, nur um über den unverschlüsselten Funk mitzuhören wie die noch mal Muffensausen davon kriegen. Wenn sich einer an den Namen der Dokureihe erinnert soll er es in den Kommentaren posten.
Was machen solche Soldaten wenn es der Gegner ist der Airstrikes anfordern kann.

Man kann auch nicht wirklich erwarten von Leuten die ein westliches Luxusleben führen dieses zu riskieren um so ein paar Ziegenhirten die andere Ziegenhirten unterdrücken dingfest zu machen. Die allermeisten Leute gehen auch nicht zur Armee weil sie Krieg mögen und jemanden töten und skalpieren wollen, die gehen da hin weil es halt ein Job ist. Zumindest muss man von denen dann nicht befürchten sie rennen im Ernstfall mit Coms und Knarre im Handgepäck und ohne ID in eine Militärpatrouille bei denen das Verhör physisch beginnt. 




11 Kommentare:

  1. Ich hab hier was schön goldiges.

    https://www.youtube.com/watch?v=iWxFUPrH-js

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    1. https://youtu.be/ZZWjQZasbDU?t=13
      Quality bait

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    2. Wtf. Naja wenigstens muss er nicht seinen Militärpsychologen fragen wegen Töten und so. Distanzierung von Asow 2/10 Gayness. "Völkisch", ey was glaubt ihr eigentlich was die da machen.

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    3. Spoiler: Töten für Wotan.

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    4. Ist halt wieder die Journalisten sind die Feinde der gesamten Menschheit. Sich grad noch einscheißen wenn in der Nachbarschaft ein paar Rohre schmettern und dann diejenigen anscheißen wollen die sich dem Feind entgegenstellen. By the way, ne einkommende Granate hört man nicht wenn in der Distanz ein Abschuss kracht. Eine Artilleriegranate fliegt mit ungefähr 450 bis 500 Metern pro Sekunde, die Schallgeschwindigkeit dagegen ist um die 343 Meter pro Sekunde. Heißt wenn das Geschütz auf dich zielt trifft die Granate vor dem Abschussknall ein. Überhaupt dieses "völkisch" schon wieder dieser Soyspast könnte einem auch nicht beantworten wie viele Volksgruppen in der Ukraine leben. Überhaupt sind die allermeisten bei Azov aus dem Osten und keine Ruthenen aus Galizien, heißt genau dieselben Kanisterköpfe wie die Moskowiten. Und jetzt mach ich mir schon wieder Gedanken über so nen schlechten "Bericht" weil Bait für den Bait Gott.
      Übrigens war das Budget der GEZ für 2021 5,578 Milliarden Euro, wogegen die ukrainische Armee 2020 ein Budget von 4.215 Milliarden Euro hatte.

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  2. An der ostpolnischen Grenze hätte er mehr Gutes getan. Nigger.

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  3. Longdick Johnson14. März 2022 um 04:06

    Jup,

    jedesmal wenn mir ein Flecktarn-"Veteran" von Afghanistan erzählt dann ist es entweder nur das sie auf ne Bombe gefahren sind oder die Aktion bei der sie beschossen werden und auf den Airstrike der US-Truppen warten, weil man keine eigene Luftwaffe hat.

    Hatte mal nen Dozenten der Oberst a.D. war und statt unterricht von seinem einzigen Kampfeinsatz erzählt hat, da war er schon Oberstleutnant. PzGren Zug aus 4 Schützenpanzern wird von MG und einer RPG7 aus weiter Entfernung beschossen. RPG7 geht in den Marder und 3 Verletzte + Panzer immobilisiert. Statt Nebelkerzen einzusetzen, mit dem Infrarot Zielobjektiv den Kamm nach Bewegung absuchen und mit der 20mm Kanone ne Reihe Explosivgeschosse reinzupfeffern oder gar auf die Idee kommen mit einem oder zwei Panzer vorzustoßen mit nachziehender Infanterie um die Sandneger zu Bayonettieren. Schema F: Wagenburg, sich noch 4x mit raketen beschießen lassen und warten bis der Freedombird-16 seine Ladung draufwirft.

    Jeah, seid froh das das kein richtiger Krieg ist.

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  4. Hast du @NV nicht immer auf die Fulda Gab Idioten der Bundeswehr geschimpft? Und jetzt beschwerst du dich dass die NATO Soldaten nichts gegen russische Panzer taugen.

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  5. Und zurück in England will er dann mit seiner Feigheit glänzen, die ihn sympatisch machen soll oder wie?
    Gott strafe England

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