Beide Stimmen gegen die AfD

Wählt irgendwas gegen diese Partei

Im Februar sollen Neuwahlen sein und damit geht endlich so eine Boomer-Fantasie in Erfüllung von wegen "Rücktritt" und "Neuwahl" und "Misstrauensvotum" und "ich hob endlich a Süße in Thailond kenne glernt". Es ist alles Stimmzettelfetischismus der davon ausgeht was das Resultat der Gesellschaft ist könnte die Gesellschaft verändern und wenn das eben nicht passiert, dann bleibt ihm nur das zynische, maulige, defätistische "geliefert wie bestellt".

Und deswegen wähle ich im Februar mit beiden Stimmen gegen die AfD.

Wählt gegen die AfD, wählt eine Partei rechts der AfD, doch was auch immer passiert wählt keine Partei die euch nur als Mittel zum Zweck des eigenen Unterhalts betrachtet.

Junge Alternative

Weidel ist letztens ihrer Parteijugend und Basis in den Rücken gefallen damit diese Jugendorganisation auflösen und neu gründen zu wollen als "Junge Patrioten". Sie kapiert überhaupt nicht dass dieses Wort bei wirklich jedem einen üblen Beigeschmack hat eben weil es schon so oft beschlagnahmt wurde von Leuten die generell unsexy und erfolglos in allen ihren Unternehmungen waren. "Patriot" bedeutet heute "zu feige sich Faschist zu nennen" und irgendwas von "ich respektiere alle Kulturen"-Dreck.

Es war ebenfalls dumm, dass sie dieses Lable bekannt gegeben hat, bevor eigene Strukturen aufgebaut wurden. Das hatte zur Folge, dass eben diejenigen, denen sich Weidel entledigen will, sich jetzt einen Spaß daraus machen diese bisher hypothetische Organisation zu manifestieren als eben genau jede Klischees, die eben mit liberalkonservativen Boomern assoziiert werden. Irgendwie schwul und pro-Israel eben. So Müll wo man gleich die Union wählen kann wo dieser liberalkonservative Müll geistig eben beheimatet ist.

Der Vorsitzende der JA ist mit den Plänen scheinbar an Bort, weil er selbst keine Alternative hat. Nach typisch konservativen Fetisch hat man sich für diesen Posten irgendeinen ehemaligen Bundeswehrler ausgesucht, für den Konservative halt einen Harten haben wenn irgendwas mit Armee, doch der eigentlich sonst ein leerer Anzug ist. Bisher sind nur einzelne Landesverbände mit produktiven Debatten und Aktionen aufgefallen. Und mit Aktionen meine ich Dinge wie in die Ukraine fahren für humanitäre Hilfe und Schießtraining, was zugegeben eher der Unterhaltung dient, und nicht irgendeinen faken und gayen Scheiss mit Transparenten. Vom Vorsitz kommt überhaupt nichts, was angesichts der Mutterpartei vielleicht sogar besser ist, weil viele da ihr dummes Maul nicht halten können.

Das dumme Maul

Die Stimmung in der Bevölkerung ist rechter als das was die AfD anbieten kann, und das hat nichts damit zu tun dass diese Partei irgendwie strategisch täuschen müsste. Die Correctiv-Recherche, die Behauptung dass die AfD im großen Stil ausbürgern und abschieben will, hat der AfD Zuspruch generiert den sie nicht verdient hat. Diese Partei will nicht "remigrieren". Diese Partei will qualifizierte Einwanderer die dann den frustrierten, kinderlosen Rentnern genug Einkommen generieren sollen damit die sich den Internetanschluss leisten können um dort auf Twitter rumzuschimpfen. Qualifizierte Einwanderung ist für die kulturelle und ethnische Existenz Deutschlands viel gefährlicher als eine Millionen Jihadis mit dem typischen IQ von unter 90. Und weil die qualifizierten Deutschen, die immer noch hier sind, das wissen, wählen die nicht die AfD. Die Dichte von Oberschülern und höheren Bildungsabschlüssen ist bei der AfD am geringsten. Damit meine ich nicht die AfD müsse jetzt zu einer Partei der Abistreber werden. Doch wenn die Abistreber, die was studieren, die ein gutes Einkommen haben weil sie von einem Konzern beschäftigt werden, dann einen Chrupalla sehen, der einfach nichts zwischen den Ohren hat, dann fehlen einem damit gesellschaftliche Basis und Institutionen die wirklich etwas bedeuten. Irgendwelche Frust-Rentner bedeuten einen Scheiss.

Abwesenheit von Inhalten

Die Wahlplakate der AfD sind ja chronisch schlecht und die bisherigen Vorstellungen für die Wahl im Februar sind ja schon weit kritisiert worden, doch eigentlich unterscheiden sie sich nicht von dem, was die Partei bisher so aufgehängt hat.

Es ist wirklich mal repräsentativ für diese Partei. Trotz Millionensummen kriegt sie nichts hin weil es nichts hinzukriegen gibt. Die Partei lebt von dem was ein glitschiger Peter Thiel letztens eine "gerontocracy with an inverted demographic pyramid" genannt hat in welcher die Werte und Risikoaversion von 70 Jährigen Großmüttern dominieren. Die scheinbare "Alternative", sowieso ein blöder Begriff für eine Rechtspartei, will sich so harmlos geben wie möglich und verwendet Begriffe aus einer Zeit die seit Jahrzehnten vergangen ist. "Oarboid muss sich lohnen", "Mittelstand", "sichere Grenzen" und, urg, "Frieden".

Es genau der widersprüchliche Dreck den die Partei jede Wahlperiode zuvor schon plakatiert hat. Dreck der niemanden Ansprechen muss weil die Partei davon ausgeht dass sie einfach den Frust und die Ressentiments von Leuten kanalisieren kann, die sowieso über nichts nachdenken.

Ich habe jetzt schon mehrmals davon gehört, also zugegeben ist es anekdotische Evidenz, dass junge Leute, die dann zu den AfD Treffen gehen, dort konfrontiert sind mit extremer Anti-Intellektualität. Nicht nur das diesen Leuten politische Bildung fehlt, sondern dass sie diese aktiv verweigern, und wenn sie doch mal ein Buch lesen, das intellektuell gar nicht interpretieren können. Die bisherigen Geschichten erinnern mich auch an typisches Boomer-Verhalten zu glauben man kann irgendwie was Schlaues daherreden, was man selbst nur so halb aufgeschnappt hat, und wenn dann ein junger Mensch es besser weiß, mehr weiß, als sie, sie dann nichts mehr davon hören wollen und ein Thema verwerfen welches sie selbst angefangen haben. Und ich habe null Toleranz dafür wenn ältere Leute, die mehr Wissen haben sollten, die Debatte beschneiden wollen aufgrund irgendwelcher eigener Neurosen. Lass dich vom Pfleger totspritzen du biologische Comodore Konsole. 

Das die Partei selbst eben so antiintellektuell ist äußert sich dann auch wieder darin, dass sie nicht um Stimmen wirbt, sondern sich zu diesen berechtigt fühlt. Inhaltlich unterscheidet sie sich minimal von dem, was ihre dummen Fans die "Altparteien" nennen. Ist schon klar das Wahlplakate nicht Hochliteratur sind, doch jede Partei, jede Regierung muss eine Agenda kommunizieren an das mittlere Management und kann auf Dauer nicht durch Täuschung und Kompromissentscheidungen existieren. Qualifizierte Einwanderung ging rein in das Programm, Remigration ging raus. Und überall dieses scheiss "Zeit" als ob sich das alles von alleine vollziehen soll.

Keine Arbeitsnachweise

Was hat die Partei eigentlich bisher so gemacht außer dumme Sprüche zu klopfen? Sie veröffentlicht oft Bilder von Bundestagssitzungen, wo eben fast nur die AfD Abgeordneten anwesend sind, und denkt ernsthaft, dass das ein "own" gegenüber den anderen ist. Dabei bedeutet das in Wirklichkeit nur, dass diese AfD Abgeordneten nichts besseres zu tun haben, als in diesen scheiss Sitzungen abzugammeln.

Die SPD dagegen hat echte Institutionen. Die haben überall ihre Willy-Brandt-Häuser, Aktionsbündnisse, NGOs und den anderen Rotz den Kommunisten bei der gesellschaftlichen Unterwanderung halt so machen. Und von der AfD sehe ich da gar nichts, im Gegenteil. Anscheinend gibt es bei denen eine absichtliche Abneigung dagegen Probleme zu behandeln und anzugehen mit denen man sich in Ämter wählen lassen will mit dem Versprechen sie dann irgendwann mal zu lösen. Ich glaube das nicht und denke, dass diese Partei lediglich ihre eigenen Patronagesysteme installieren will.

Das beste Beispiel dafür ist die GEZ. Da redet man wie liberale Faggots über muh zWanGSabgAbEn, während der prominenteste Anwalt der Partei, Krah, lieber dumme TikTok Videos macht, anstatt nur einmal qualifiziert und juristisch den Leuten zu erklären wie man aus der GEZ raus kommt. 

Stattdessen macht man irgendwelche Anträge und Anfragen die halt alle abgelehnt werden.

Einbequemt in dauerhafter Opposition

Ich komme, wieder, zu der Schlussfolgerung, dass diese Partei sich und ihre Zukunft in der Dauerhaften Opposition sieht wo man nicht zu edgy sein darf, wo man immer bei 30% rumkrebst, und wo man ein paar Posten für die wirtschaftliche Existenz bekommt. Das wird dann immer ein sich selbst verstärkendes Phänomen, dass Leute die jemanden gefährlich werden andere Leute ernennen die ihnen nicht gefährlich werden, was zu einer qualitativen Abwärtsspirale führt.

Ich werde deshalb wieder gegen die AfD wählen. Entweder eine Partei die weiter rechts davon steht, oder eine Partei die eine Vision anbietet, selbst wenn es nur technokratischer Solar-Punk ist. Zeigt dieser Partei dass sie kein Anrecht hat auf eure Stimme. In Krisenzeiten haben sich Gesellschaften schon öfter eher dafür entschieden den ganzen Laden einfach niederzubrennen bevor irgendwelche mediokren Alternativen gewählt werden.

Die wirkliche Veränderung kommt sowieso nicht von Parteien und Politikern.