Vor einer Weile ist mir dieses Boomer Meme untergekommen von der "Bürgerlichen Revolution". Da haben ein paar bourguise und wirtschaftlich abgesicherte alte Männer die Idee ihre Frustration über staatliche Gängelung und Konferenzen darüber wie frustriert sie alle über staatliche Gängelung sind reichen aus um irgendeine Art von Veränderung zu erzeugen die sich dann als Revolution bezeichnen lässt.
Das Wort Revolution ist dabei genau so fehl interpretiert wie immer das Wort Quantensprung fehlinterpretiert wird. Während ein Quantensprung noch die kleinstmögliche physische Bewegung ist, ist eine Revolution die komplette Auswechslung der Führungsschicht. Und das macht man nicht indem man mal ne andere Partei wählt oder einen Kongress hält, sondern hier werden Führungskader getötet und die Familien der Führungskader bis runter zu den Haustieren. Ich finde Revolutionen faszinierend, weil sie quasi eine Chemotherapie für jede Gesellschaft darstellen. Deine Gesellschaft hat einen Tumor und das Problem ist mittlerweile so schlimm dass diese toxische Radikalkur die bessere Option darstellt.
Das danach ist in der Regel auch nicht wirklich besser, wobei es noch Unterschiede gibt zwischen der Amerikanischen Revolution mit ihrer erhöhten Steuerlast nachher als zuvor, oder Animal Farm. Die Zustände werden bis auf kleinere Ausnahmen allerdings meistens akzeptiert da sie gegenüber der Revolutionszeit eine geordnete Stabilität bieten und die meisten Menschen wollen Stabilität und Ordnung. Genauso wollen es diese bourgie Boomer die von Revolution reden und gar nicht wissen was das heißt. Das Bürgertum sind die letzten die an Revolution interessiert sind, da gerade das Bürgertum sich in den bestehenden Verhältnissen einbequemt hat und an ihrem Zustand interessiert ist der sie abschirmt vor dem darwinistischen Druck der mittlerweile globalisierten Meritokratie.
Die meisten Menschen erlangen keinen Wohlstand damit Erfindungen zu machen, sondern indem sie eine ökonomische Nische finden und besetzen. Die Idee das die Mittelklasse Revolutionen anzettelt gegen den Staat ist absurd, da der Staat durch Regularien in vielen Fällen überhaupt erst diese ökonomischen Nischen erhält und ein anderer großer Teil der Mittelklasse beim Staat selbst angestellt ist. Die einzigen Revolutionen der Mittelklasse richten sich gegen sich selbst.
The danger the corporate state faces does not come from the poor. The poor, those Karl Marx dismissed as the Lumpenproletariat, do not mount revolutions, although they join them and often become cannon fodder. The real danger to the elite comes from déclassé intellectuals, those educated middle-class men and women who are barred by a calcified system from advancement. Artists without studios or theaters, teachers without classrooms, lawyers without clients, doctors without patients and journalists without newspapers descend economically. They become, as they mingle with the underclass, a bridge between the worlds of the elite and the oppressed. And they are the dynamite that triggers revolt.
- Chris Hedges(Journalist und Veganer)
Hier geht es nicht um irgendwelche Änderungen im System, hier geht es nur darum dass man nicht genug abkriegt. Der Drang nach Geltung und Versorgungsposten der Mittelklasse um nicht wirtschaftlich abzusteigen ist eine stärkere Motivation ist als bspw. sozialistischer Eifer. Wenn die Mittelklasse Revolution spielt, dann schlägt sie nicht los gegen die Oberschicht die jederzeit die Unterschicht rekrutieren kann, sondern die Mittelklasse spielt Revolution gegen die Mittelklasse. Künstler ohne Studio, Lehrer ohne Klassenzimmer, Anwälte ohne Klientel werden die Künstler, Lehrer und Anwälte verdrängen die diese Dinge haben und sich darin selbst einbequemen. Die Mittelschicht Revolutionäre geben sich nur mit besserem zufrieden, was in materiellem Wohlstand gemessen wird, und nicht mit weniger, weshalb sie durch das was sie zu verlieren haben bereits in ihren Optionen eingeschränkt sind. Was eine Bevölkerung wirklich passiv hält ist nicht Polizei und Zensur, sondern Kredite und Hypotheken.
Die Unterschicht, bereits bewandert im Halbwelt Milieu und konflikterprobt, würde die Mittelschichtrevolutionäre auffressen bevor die überhaupt mitkriegen was passiert.
Und das wäre auch zu begrüßen. Nichts ist nerviger als Mittelklasse Rebellen die irgendeine behinderte Moral als Rechtfertigung vorschieben für Dissdent den sie predigen und nicht praktizieren.
Another danger, though the leadership never publicized it, was the Panthers, whose offices were several blocks away. If SDS was a focus of police harassment, the Chicago Panthers were approaching open war with the police. Their derelict offices were regularly raided, their members stopped and frisked on an hourly basis. The Weathermen idolized the Panthers, but the relationship fast deteriorated. “The Panthers were in a stage of total madness,” recalls Lerner. “As those months went on, as they became more paranoid and more crazy, they kind of took it out on us. To them our offices were much bigger, much nicer than theirs, we had lots of equipment, and cars, and the printing press. It rapidly developed into this rip-off relationship. That was emotionally horrible. You couldn’t dare question it politically. It was completely insane.” Tensions climaxed when a group of Panthers stormed the SDS office, jammed a gun into a girl’s face, beat up the SDS printer, Ron Fliegelman, and ransacked the office, making off with typewriters and other equipment. Afterward, Bernardine Dohrn and others went to the Panther offices to complain, Lerner recalls, “and were basically kicked down the stairs.”
- Days of Rage
Klingt doch nach Spaß! Die Realität heute ist dass die Black Panthers politisch irrelevant sind, ihre erweiterte Ethnische Gruppe allerdings so ziemlich jede größere US Stadt besetzt hält und Tributzahlungen erpresst, während die Bleichgesichter in die Vorstädte fliehen für deren Instandhaltung sie zuerst Hypotheken und dann Kraftfahrzeuge brauchen, nur um neue Hypotheken aufzunehmen wenn die Diversität ihnen dort hin folgt. Die Nachfolger des SDS dagegen werden bereits suizidal depressiv wenn Bernie Sanders wie zu erwarten wieder die Nominierung verliert, was sehr ironisch ist, wenn ein Kommunist von einem Parteikommitee die selbst verdienten Stimmen umverteilt kriegt an einen zuverlässigeren Apparatschnik. Und die Millennial Loser die jetzt mit 30 immer noch bei ihrer Mutter wohnen mit Student Loan Schulden können dagegen garnix machen, denn sie sind am Ende des Tages nur weinerlicher Mittelklasse Abschaum genau wie ihre dummen Eltern.
Sehr treffend! Bürgerliche Revolutionen gibt es nicht, trotzdem ist absehbar, dass unsere Gesellschaft auf dem eingeschlagenen Weg nicht mehr sehr viel weiter gehen kann.
AntwortenLöschenKollaps ist eine Option. Wahrscheinlich wird sich aber vorher noch jemand als Stalin, Sulla oder Franco versuchen. Vielleicht sogar mit Erfolg