Freitag, 24. Januar 2025

Ehrt eure Märtyrer



Anfang November letzten Jahres wurde der Drummer Mykola Sostin, aka.  Amorth, bei Kämpfen in der Ukraine getötet. Sostin war zum Zeitpunkt seines Todes 39 Jahre alt, genau wie Che Guevara zum Zeitpunkt seines Todes. 
Der Guerilla war ein abgemagertes, krankes Wrack als in die peruanische Spezialeinheit liquidiert hat, doch für seine Bewegung lebt er weiter als das bekannte Konterfei Che, Guerrillero Heroico, welches ironischerweise bei einer Beerdigung aufgenommen wurde. 
Durch dieses Foto wurde Che, nun für immer jung, in Bernstein gegossen.

Vor ein paar Tagen ist dann, kurz nach seinem 30sten Geburtstag, der Österreicher Richard Schermann in der Ukraine gefallen, und weil dieser Tod ein im deutschsprachigen Raum höheres Profil hatte, auch weil er eine polarisierende Figur war, gab es Reaktionen auf eben diesen Tod in deutscher Sprache, und gibt einen Einblick in die Mentalität einer Gesellschaft, in welcher der Tod seit Jahrzehnten das Monopol alter Leute ist.

Es gibt diverse wissenschaftliche Arbeiten dazu, dass Gesellschaften die unter höherem Stress stehen, in denen das Leben gefährlicher und kürzer ist, religiöser sind als jene, die in Affluents, in Luxus, in Bequemlichkeit leben. Doch ich denke das greift zu kurz.

Unsere Gesellschaft ist nicht atheistisch, sie ist auch nicht weniger Religiös weil sie nicht copen muss, sondern weil sie keine mythologische Substanz besitzt. Wenn evolutionärer Stress wieder einsetzen würde, wenn sich die Leichensäcke stapeln und deine Freunde sterben würden, was sollte dann passieren. Das Leute anfangen zu beten. Was und zu wem überhaupt. Diese Leute wissen überhaupt nicht was sie da eigentlich haben.

Manche gegensätzlichen Reaktionen auf den Tod von Schermann waren auf der einen Seite "R.I.P." und "Kerze.gif" Posts, wie man es halt von Boomern kennt, sowie auf der anderen Seite impotente Gehässigkeiten wie "selbst schuld wer in den Krieg zieht": Doch beide Positionen haben dieselbe Wurzel. Beide Positionen wurzeln in der Ohnmacht gegenüber dem Leben und dem eingewachsenem Hass auf das Leben. Jemand der Schwachsinn schreibt wie "Ruhe in Frieden", jemand der selbst nur in einer friedlichen Gesellschaft aufgewachsen ist, kann nicht verstehen, dass jemand, der in den Krieg zieht, dazu noch den intensivsten und zerstörerischsten seit den B-52 Bombenteppichen in Vietnam, ist nicht interessiert daran in "Frieden zu Ruhen". Das sind nicht die Umstände die diese Phrase überhaupt geformt haben.

Der Gegensatz dazu dann ist die Vorstellung dass es in diesem Verhältnis eine Schuld gibt zu zugeschoben werden muss, doch die irgendwie nicht der russischen Armee, oder den russischen Soldaten die eine Granate abgefeuert haben, zufällt. Das ist ein sehr vegetativer geistiger und körperlicher Zustand, dass alles, was dem eigenen Weg zur letzten Bettpfanne im Weg steht, eine Transgression ist an der jemand schuld hat. Der Frieden des Friedhofs als Ziel der gesamten Existenz. Eine Einstellung nicht keinen Raum lässt für irgendeine Agency, weder der eigenen, noch der eines Feindes.

Man könnte meinen dass der Tod eines ehemaligen Aktivisten dadurch mehr Aufmerksamkeit bekommen hat weil er ein ehemaliger Aktivist war, doch viel eher ist es so, dass sein Hintergrund als ehemaliger Aktivist erst Bedeutung durch seinen Tod erhalten hat. Ein guter Krieg rechtfertigt jeden Gott.

Ich halte Religiosität in Krisenzeiten genau so wie die impotente Gehässigkeit gegenüber dem Normalzustand der Human Condition nicht für einen Bewältigungsmechanismus um zu verhindern dass die eigene Psyche und Persönlichkeit an der Realität der Welt zerbricht, sondern als Filler die genau die Abwesenheit einer Psyche und Persönlichkeit überhaupt erst ausfüllen sollen. Die allermeisten Sapiens werden nie eine tiefere Beziehung zu den Abstrakten Schöpfungen haben welche die Wesensmerkmale des Menschen ausmachen, und in einigen davon erzeugt dass Ressentiment und ohnmächtigen Groll gegenüber genau diesen Dingen. Es ist anti-Bedeutung die nicht mit Nihilismus zu erklären ist, der Absprechung von Bedeutung, sondern es ist das Verlangen von Zerstörung der Bedeutung selbst.


Cattle die, and kinsmen die,. And so one dies one's self;. One thing now, that never dies,. The fame of a dead man's deeds. 



Mehr in Zukunft.
Des es wird noch sehr viele Märtyrer mehr geben bevor die Sache gelaufen ist.



9 Kommentare:

  1. „Ihr sagt, die gute Sache sei es, die sogar den Krieg heilige? Ich sage euch: der gute Krieg ist es, der jede Sache heiligt.“

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    1. „Der Krieg und der Mut haben mehr Große Dinge getan, als die Nächstenliebe. Nicht euer Mitleiden, sondern eure Tapferkeit rettete bisher die Verunglückten.“

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  2. Am widerlichsten ist es, dass diese drecks Boomer, Vatnigs und sonstige Bastarde Rickals Frau belästigen.
    Sie hat sich deshalb schon stark zurückgezogen.
    Ist eine scheiß Schande.

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    1. Das sind auch extrem miese Charaktere. Hier diesen linken Hurensöhnen erstmal vorenthalten auf welcher Seite er gekämpft hat und den antirussischen Zorn ernten, weil Putin mal ein Gesetz gegen Faggots gemacht hat.
      https://x.com/ResiLucetti/status/1882401685466984572

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    2. Darin sieht man das eigentliche Elend in dem sich die „wirkliche Rechte“ befindet. Es gibt keine (Gegen)Elite und noch nicht mal eine Knastgemeinschaft, die ein langfristiges Überleben und Fortkommen sichert.
      Sulla konnte den Bürgerkrieg gegen den Popularen Marius gewinnen, weil die Veteranen die er versorgt hatte ihm zur Verfügung standen. Ein Kämpfer muss auch daheim überleben können, seine Frau muss geschützt sein, für das Aufwachsen seiner Kinder muss gesorgt sein, sonst stirbt sein Kriegertum den evolutionären Tod und des Ergebnis des Kampfes ist dann immer eine dysgenische, selbst wenn man siegt.
      Das ist auch eines der schrecklichsten Dinge, die Hitler der germanischen Rasse angetan hat, er hat am Ende das beste jüngste Blut in seinem Endzeitwahn einfach vergeudet, anstatt es zu bewahren, dass es an einem anderen Tag würde kämpfen können.
      Und darin liegt auch das wahrlich abscheuliche der pseudo Rechten Grifter. Sie stehlen Ressourcen, die den Tapferen, den Kämpfern, ihren Frauen und Kindern gegeben werden sollten, sie verhindern sogar eine schützende Gemeinschaft um diese herum, weil sie selbst die Feigheit fördern, den Verdienst der anderen angreifen, die Aufmerksamkeit und damit Tribut und Dienst des Pöbels vom Notwendigen auf irgendwelche Ablenkungen Kanalisieren wie zb das Agitieren gegen irgendwelches rumgetranse. Es sind Neutralizer. Diese. müsste von einer wirklichen Rechten noch als erstes, weit vor Enablern, Kollaborateuren und dann dem eigentlichen Feind bekämpft werden.

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    3. Rudolf Hess. Saalschutz, Loide.

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    4. Wenn man schon die Banderisten nicht in der Realität besiegen kann belästigt man halt eine Kriegswitwe. Das ist zwar abstoßend für normale Leute und demonstriert wieder den schlechten Charakter dieser Kreml-Koalition aus Losern, doch es demonstriert eben auch deren Impotenz und Schwäche.

      Tolles Deutsch übrigens von dieser Reporter-Schwuchtel. Linker Pauli Fan halt.

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    5. Das Fühl, wenn du die Putinhasser nicht mal mehr von den Vatnegern unterscheiden kannst.

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