Freitag, 18. Oktober 2019

Warband Kultur

McWarlords II - von Charlemagne bis Chapo 


Vor etwas mehr als 24 Stunden haben bewaffnete Kämpfer des Sinaloa-Kartells einen von El Chapos Söhnen gewaltsam aus dem Polizeigewahrsam befreit, da dieser wohl der Einzige ist der Bankverbindungen hat aus denen alle anderen bezahlt werden. Dabei kamen Technicals mit .50 cal. Maschinengewehren, .50 cal. Anti-Material Gewehre und RPG-2 Raketenwerfer zum Einsatz. Die Deutsche Presse schreibt hier von "Szenen wie im Krieg" und verbuddelt die Meldung unter Klimaprotesten und brennenden Mülltonnen in Barcelona und betiteln letzteres noch als "Bilder wie in einer wahren Schlacht". Die Presse ist ein überflüssiger Mittelsmann der in erster Linie nicht informiert sondern seine Leser verrückt macht für Clickbait, weil Journalisten keine alternative Existenzsicherung haben. Ich erwähne das nur vor ab da Journalisten in einer Warband Kultur erschossen und enthauptet werden nicht nur wenn sie die falschen Fragen stellen und die falschen Sachen publizieren, sondern auch einfach hin und wieder um eine Nachricht zu senden an den Rest.


Die Meldungen darüber wie Kartell Soldaten eine mexikanische Kleinstadt übernehmen wird vermutlich auch deswegen zurück gehalten weil es eine Existenzfrage von Staaten ist wenn die Leute sehen wie einfach Staaten zurück geschlagen werden können. Die Armee hat Chapos Sohn Ovidio Guzman laufen lassen weil ein paar Bewaffnete genug Druck aufgebaut haben. Und Druck baut man damit auf indem man Dinge zerstört und Menschen tötet. Wenn man genug Druck aufbauen kann kommt das staatlicher Gewalt gleich und man wird selbst zu einem Staat. Das sind keine "Szenen wie im Krieg", das sind keine "bürgerkriegsähnlichen Szenen", das ist Krieg und für den normalen Mexikaner der unter der Gewalt zu leiden hat ist es total egal ob die Bewaffneten jetzt durch Drogenprofite oder ein sunnitisch islamisches Schisma motiviert werden auf den Highways abgetrennte Köpfe auszuschütten.

Alle NGOs, nichtstaatlichen Akteure, Milizen, Banden, Familienclans wollen selbst zu Staaten werden. Der große Traum vom Islamischen Staat war es einmal wie der Iran zu werden, eine revolutionäre islamische Regierung die international anerkannt ist. Und genau so wollen mexikanische Drogenkartelle selbst zu Staaten werden. Es ist daher fast etwas unfair sie Drogenkartelle zu nennen oder DTOs (Drug trading Organization) genau so wie man den Hof von Charlemagne auch nicht als Getreidekartell bezeichnen würde, obwohl das ihre Haupteinnahmequelle war. Der Drogenschmuggel ist nur eine Einnahmequelle diese Organisationen doch ihre Expansionspolitik ist darauf ausgelegt jeden Schritt, jede Station dieses Schmuggelprozesses zu kontrollieren und dann alles andere was sie in die Finger kriegen können. Andere Branchen der Kriminalität wie Menschenhandel, Sklavenarbeit, Rohstoffförderung und Agrarwirtschaft. Damit repräsentieren sie die archaischen Vorfahren moderner Staaten und verzichten dabei auf die verlogene Fassade von Demokratie und Mitbestimmung ihrer Untertanen an der Wahlurne. Siehe auch McWarlords Teil 1.

Kartell Soldaten fahren in manchen Gebieten Mexikos uniformiert 
und mit markierten Fahrzeugen herum da sie de facto die Ordnungsmacht sind



Ansiedelung einer Warband
Ist die Aussicht auf Beute gut genug kommen hier auch andere Konkurrenten neben den DTOs mit hinzu, wie bspw. Milizgruppen. Diese Dynamik wird auch in dem Film Tropa de Elite 2 - Im Sumpf der Korruption gezeigt, wo die korrupten Cops sich eine andere Schmiergeldquelle suchen müssen nachdem die BOPE alle Dealer abgeknallt hat. Die Alternative für diese korrupten Cops ist es dann als Miliz aufzutreten in den ehemaligen Gangterritorien und dort einfach Steuern von der Bevölkerung zu kassieren. Die Szenarios in denen die Bevölkerung die Kapitalquelle darstellt sind sogar noch die besseren. Wenn es Bodenschätze gibt,  dazu zähle ich auch Drogenanbaugebiete, ist die Bevölkerung lediglich im Weg und wird entweder vertrieben oder getötet.

Fuel theft is fast becoming one of Mexico’s most pressing economic and security dilemmas, sapping more than $1 billion in annual revenue from state coffers, terrorizing workers and deterring private investment in aging refineries that the government, following a 2014 energy reform, hoped instead would be thriving with foreign capital.
- Reuters

In Ländern mit Bodenschätzen wo sich eine Bande von Gangstern als Regierung etablieren kann gibt es in der Regel nur Infrastruktur in Form von zwei Straßen von denen eine von der Kupfermine bis zum Hafen führt und die andere vom Präsidentenpalast bis zum Flughafen. Die Bevölkerung wird entweder unterdrückt, bestochen oder eine Mischung aus beiden. Sowas sieht man bspw. in Saudi Arabien, der Name bereits ein Beispiel für Warband Kultur, denn der durschnittliche Saudi ist ein Sozialhilfeempfänger der vom Königshaus ein paar NEET Bux kassiert und dann den Tag ohne Perspektive auf Besserung am Smartphone, Computer oder vor der Playstation rumhängt und deswegen sind auf Twitter unter den Top Trending Hashtags immer arabische dabei weil diese Nutzlosen dort alle auf Twitter rumhängen.

Für viele Saudis ist der Terrorismus im Ausland aussichtsreicher als das Leben als NEET zu fristen
Gegenüber einer solche Existenz von einem Leben zu sprechen ist schon zynisch und die bessere Alternative wäre entweder das Vertreiben oder eine Grube in der Wüste. .
Refugees and internally displaced persons (IDPs) are another consequence of the drug war. According to Reuters, “Just after Christmas, drug hit men rolled into the isolated village of Tierras Coloradas and burned it down, leaving more than 150 people, mostly children, homeless in the raw mountain winter.” In Mexico’s northern states of Durango, Chihuahua and Tamaulipas, cartels fighting for control of lucrative smuggling routes to the United States have threatened entire towns with ultimatums to flee or be killed. While no official numbers exist, the Geneva-based Internal Displacement Monitoring Center, or IDMC, estimates 115,000 people have been displaced by Mexico’s drug violence.
- From Drug Wars to Criminal Insurgency

Die bessere Lösung wäre es diese Bevölkerung als Basis zu nutzen. Im Mittelalter war es üblich dass die Adeligen die sich um einen Landstrich gestritten haben alles möglichte taten um zu vermeiden dass die dortige Bevölkerung zu schaden kommt, denn wenn die Bevölkerung eines Landstriches getötet oder vertrieben werden würde, dann wäre dieser Landstrich wertlos und die Wiederbesiedelung würde Jahrzehnte dauern.

Überhaupt schaffen es nur wenige solcher NGOs eine stabile Basis in der Bevölkerung aufzubauen da sie selbst, genau so wie die Bevölkerungen in den Ländern wo sie entstehen, korrupt sind und Kapital rausgeworfen wird für hedonistischen Zeitvertreib. Dazu sehen die meisten keinen Verwendungszweck für Campesinos mit einem durchschnittlichen IQ von 80 anders als Kanonenfutter.

Bleibt in der Schule, Kids

Manche Kartelle dagegen finanzieren Schulausbildung, für die Kartelle nützliche Berufsausbildungen und Krankenversorgung. Man kann hier gut Unterscheiden zwischen dieser Art karitativer Arbeit und dem Mafia Boss der in Harlem Truthähne zu Weihnachten verteilt an die selbe Community die er mit Drogen flutet, da der Hauptabsatzmarkt eines Drogenkartells nicht Mexiko ist sondern die USA wo es die Gringos vergiftet.

The lawyer of Joaquín 'El Chapo' Guzmán, José Luis González Meza, reports that the Sinaloense is willing to grant a resource to rehabilitate the old Carlos Canseco de Tampico hospital, to serve the needy population.
He said that it could be invested through the Foundation founded by Chapo’s mother, María Consuelo Loera Pérez, so that medical services are granted to the underprivileged community.
Dies ist der Punkt an dem eine Warband sich niederlässt und die ersten Schritte hin zu einem legitimen, staatlichen Akteur geht.
Many of the successor states to the Western Roman Empire and Europe's medieval fiefdoms were founded by "military entrepreneurs" not unlike the leaders of the drug cartels, mafias in uniform, and criminal enterprise armies emerging today.
- Robert J. Bunker

So wird aus einem Warlord wie Clovis ein König und so hätte aus Chapo ein legitimer Akteur werden können wäre er nicht geschnappt worden. Ernsthaft Leute, wenn man Drogenboss hört denkt man an Danny Treyo in "Machete" und dann war der Typ den sie vorgeführt haben nur ein dickes Manlet.
Again we see that government is the biggest mafia of all. I consider this a travesty; El Chapo was probably the most competent administrator that Mexico has produced in the last century and a half. If anything, he should be given the presidency of that Central American nation because every one of the democratically-elected leaders have been bunglers. In addition, we should remember Joaquin “El Chapo” Guzman for his immortal statement that if Americans want people to stop smuggling drugs, they should stop buying so many drugs. In the end, El Chapo is a mirror and in it we see our own hypocrisy, so we want to reach out and smash it, despite having been the source of his wealth and power.
- Amerika.org

Dadurch dass El Chapo verhaftet und weggesperrt wurde ist ein Machtvakkum entstanden. Dieses Machtvakuum lässt neue Warbands entstehen.

Feuerüberfall auf ein Polizeifahrzeug

Eine neue Warband kann aus blanker Notwendigkeit heraus entstehen, also dadurch das die Ordnung nicht aufrecht erhalten werden kann oder die Warband in Kontrolle die Bevölkerung missbraucht, aus einem Schisma der bestehenden Warband Kultur heraus, oder durch die Ambitionen einzelner die finden sie sollten Kalif anstelle des Kalifen sein. Es gibt Phasen in der Geschichte da ist organisierter Kampf etwas das sich nur Staaten leisten können, bspw. während der Expansion von Rom als Logistik das wichtigste Element war und später wieder im Schießpulverzeitalter, als wieder nur Staaten sich den Unterhalt vieler Schusswaffen leisten konnten. Diese Phasen werden unterbrochen von Phasen in denen Technologie billiger wird und gleichzeitig staatliche Strukturen zurückgehen. Und dann kann ein Götz von Berlichingen mit ein paar Waffenknechten genau so mitmischen und Kriegsunternehmer sein wie ein Milizführer der ein paar Trucks und ein Dutzend bewaffnete Männer organisieren kann.



In dem Dokumentarfilm Cartel Land bilden sich Milizgruppen gegen die Kartelle die am Ende entweder unterwandert sind von den Kartellen oder selbst zu kartellähnlichen Strukturen werden und um den schlechten Frieden zu wahren von der Regierung Uniformen erhalten und zur Polizei erklärt werden. Krieg ist für eine Warband kosten- und personalintensiv deswegen machen sie eher Deals untereinander als in Konflikt gegeneinander zu gehen.

What now passes for the law in Xaltianguis, a little town on the road to Acapulco, arrived with a car bomb and butchery.
A heavily armed vigilante force took over the town in the Mexican state of Guerrero last month by driving out a rival band, blowing up a car with gas cylinders and cutting up the body of one of two fallen foes.
Residents cowered in their homes or fled down the highway through mountainous tropical scrubland. Police and troops guarding Xaltianguis did nothing. Now, a few hundred yards (meters) from the new “community police” base the force set up, Mexican marines and state police guard the highway and make patrol sorties through the town. But they have made no attempt to arrest the vigilantes even though most openly carry illegal assault rifles.
- AP

Wenn diese Deals schief laufen und der Staat, oder wer auch immer der Top Dog unter den verschiedenen Gangs in einem Gebiet ist, seine Vorherrschaft wieder herstellen will werden in der Regel nur ein paar kleine Spezialeinheiten, die Palastwache sozusagen, ausgeschickt und einfach mal alles platt zu machen und Leute zu killen. Ihr wisst schon, Dinge die eben ein richtiger Staat macht in einem richtigen Land wo man keine Sozialarbeiter beschäftigt und Sozialhilfe an Kriminelle zahlt.



Und dann gibts halt auch mal Airstrikes auf Privatwohnungen und Autokorsos.

Play: Six Feet Under - No warning shot.mp3



Siehe auch:
From Drug Wars to Criminal Insurgency - Mexican Cartels, Criminals Enclaves and Criminal Insurgency in Mexico and Central America


6 Kommentare:

  1. Es ist wirklich wie du sagtest, die Linken raffen das, verdrehen nur die Wertung, weil sie den Plastikmenschen wollen, die Rechten hingegen sind meistens zu blöde und borniert, weil sie keine Analysen lesen, sondern Belletristik.

    Was geht uns Mexiko an, ne ganze Menge geht uns das an und mir ist es egal, ob ich nun einen El Goblino ermorden muss oder SA Mercenary Federal Agent Jim. Und lernt Englisch und schaut euch ironisch Filme wie Das Kartell an. Romantik vom Reich wird dich nicht retten.

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    1. El Goblina bringt demnächst ihren Sohn Juan und seine Gesichtstätowierungen gleich mit wenn ein kinderloser Sodomit sie als Bettpfannenwechsler für andere Kinderlose rekrutiert hat.

      "Jens Spahn will Pflegekräfte aus Mexiko anwerben"

      Wird sicher lustig.


      Übrigens vor kurzem wieder so einen Moment gehabt wo die NPD Leute die schon länger Dissidenten sind die kühleren Köpfe bewahrt haben während die AfD Boomer dagegen voll mit Verschwörungstheorien und dummen Konzepten sind weil die von PIss News und Verschwörungs-Klickbait gefüttert wurden.

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  2. Dieser Moment wenn du vor allem Spanisch lernst um den Dialog in mexikanischen Enthauptungsvideos zu verstehen und über die Abenteuer der südamerikanischen Merry Man aus erster Hand zu erfahren, lel.

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  3. Währenddessen, in Dummschland, siehst Du dann Freitag Abend beim Müll raustragen sowas -
    https://www.youtube.com/watch?v=AngwhKnobTs&feature=youtu.be
    ... und fragst Dich, warum die behinderten Bullen diese Kackvögel wie kleine Kinder beim Laternelaufen durch die Stadt führen, anstatt mit automatischen Waffen auf Dauerfeuer da reinzuhalten.
    Mann, wie ich mich darauf freue, daß die Warlords HIER loslegen.

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    1. Hände hoch. Wer hat bei dem Mexenheli gefappt?

      https://m.youtube.com/watch?v=dK1B9b_0Z2Y

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    2. fap-fap-fap
      https://i.imgflip.com/tsr38.jpg

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