Meat Season

Jede Season ist Meat Season

Ich bin jemand der verschwendet seine Zeit nicht mit nutzlosem Füllmaterial der als Beilage aka Ersatz serviert wird und nach vielen Jahren bin ich auch nicht mehr wirklich in der Lage bspw. Kohlenhydrate in Form von Nudeln zu konsumieren ohne dass mir die Nebeneffekte, der Nährstoffmangel, dieser Dinge übel aufstoßen, wobei die allermeisten Menschen diesen Mangel nicht mal als Mangel wahrnehmen, da diese Mischdiät eben so verbreitet ist und mich damit gleich zum ersten Punkt bringt;

Die meisten Leute wissen nichts über Fleisch

Die meisten Leute wissen nichts über Fleisch und damit meine ich welche Teile vom Tier man wie am besten verwertet. Typische Beispiele sind Leute die versuchen von größerem Vieh belastente Muskelregionen zu braten, wie bspw. die Schulter und Beinscheiben vom Rind, anstatt sie zu schmoren, oder in Wein oder Salzlake einzulegen, auch wenn ich schon Leute erlebt habe die haben versucht Suppenfleisch vom Huhn zu braten.

Das geht dann damit einher dass Fleisch aus dem Supermarkt einen schlechten Ruf hat, nicht weil die Fleischqualität zum Metzger großartig anders ist, da Supermarkt und Metzger oft von denselben Zulieferern beziehen, sondern dass der Supermarkt meistens andere Stücke anbietet. Beinscheiben und Tafelspitz bspw. wirst du in den allermeisten Supermärkten doch eher selten beim Metzger finden, wogegen man zum Metzger gehen muss wenn man bspw. Hochrippe oder Kotletten/Lachs haben möchte. Begegne mit diesen Begriffen dem nächsten Spacken der was von Bio und Fleischpreis quatscht und schau wie wenig Ahnung die eigentlich haben.

Dazu komm noch hinzu dass Leute die mehr Ahnung haben geradezu pingelig sind was bspw. das Alter eines Tieres angeht. Wenn ich eine Gans umbringe frage ich sie nicht nach ihren Einschulungsdatum und such mir dann etwas anderes wenn sie schon über ein Jahr alt ist, sondern ich passe mich den Umständen an. Solche Pingeligkeiten gehen allerdings auch oft damit einher dass diese Leute selbst nicht kochen können. Jemand der das kann zerlegt dir auch einen alten Schwan auf der Kreissäge und serviert ihn wie Pekingente.

Komplette Verwertung eines Tieres

Es gibt Idioten die etwas davon fantasieren dass amerikanische Ureinwohner alle Teile eines Tieres verwertet hätten, doch das ist ihnen gar nicht möglich. Die Vollverwertung eines Tieres bedeutet nicht ihm das Fell abzuziehen und das Fleisch zu essen, die Vollverwertung ist nur der industrialisierten Gesellschaft möglich. Oft haben Indianer auch nur Tiere gejagt für die am einfachsten zu verwertenden Teile wie bspw. Herz und Zunge. Und da viele von ihnen Nomaden waren orientierten sich diese Jagten nicht an einer nachhaltigen Umweltnutzung, sondern man bejagte ein Gebiet bis zur Erschöpfung der Bestände und zog dann in die nächsten Jagdgründe weiter.

Gleichzeitig rümpft der Bionadenbürger über die tatsächliche Vollverwendung die Nase, denn die Vollverwertung serviert ihm eine Masse die Später zu Formfleisch weiter verarbeitet werden würde.

Screenshot aus der ARTE(was auch sonst) Dokumentation "Hexenküche Lebensmittelindustrie"

Dieses geschredderte Geflügelfleisch enthält Haut, Knochen- und Knorpelfragmente und stößt damit bereits den Neurosen auf die an Hühnerbrust gewöhnt sind, welches man im Englisch sprachigen Raum dank der Neurosen der Viktorianer als White Meat bezeichnet. Die Haut enthält Fett, welches neben einem Energie- auch Geschmacksträger ist, und die Knochen enthalten Kalzium und Phosphor. Dieses gemahlene Fleischprodukt ist damit ein umfänglicheres und durch die Zerschneidung der Faserstruktur ein leichter zu verdauendes Lebensmittel als die Hühnerbrust, die ihren unsäglichen Einzug gehalten hat auf alles was sich "leichte Kost" und Fitnessteller und sowas nennt. Die Keulen werden dann nach Afrika exportiert und die Geschichte kennt ihr wahrscheinlich schon. Was das Formfleisch eigentlich so abstoßend macht ist dass später Getreide und Soja beigefügt werden um ihm die Struktur eines Schinkens zu geben, also genau das Zeug welches Sören sowieso als Soylent und Oatley kaufen würde.

Übrigens kann man Hunden ganze Hühnerschenkel füttern und am besten etwas gefroren, damit sie daran ihre Zähne abnutzen und man ist keiner von diesen Idioten die dem Hund drei Sorten Hundefutter und Pedigree Sticks kauft, weil da ist Processed Meat ja wieder okay. Es gibt so ein Gerücht dass Hühnerknochen die Hunde verletzen könnten, doch ich halte das für dummes Zeug, habe es noch nie erlebt, und in der freien Wildbahn holt sich der Hund sowieso die Hühner. Das Einzige was ich bisher jemals an Verletzungen durch Knochensplitter erlebt habe war bei einem Menschen der sich die Lammkeule vom Metzger geholt hat und der das unsauber zerhackt hatte. Und das war dann ein Drama mit Operation und Morphium und so. Wäre mit Formfleisch nicht passiert.

Organverwertung

Das ist der Punkt wo es bei vielen mit der Vollverwertung sowieso aufhört und Organe zu essen ist bei der breiten Bevölkerung so weit in den Hintergrund gerückt dass vieles nur noch als Tier- bzw. Hundefutter gehandelt wird. Siehe auch den Post Organuary. 

Du bist was du isst

Es gab hier mal ein äthiopisches Restaurant, auch wenn das etwas paradox klingt wie Trauerfeier, wobei ich nach anfänglicher Witzelei dass dort die UN Hilfsrationen serviert werden doch mal einen der dort war gefragt habe ob es denn da Ziegen Mett gab. Nein, dort gab es Hühnchen und Rind. Chicken and Cow. Chicken and Cow? CHICKEN AND COW?! Chicken and Cow, die einst wertvollsten Tiere und heute der Einheitsfraß der globalisierten Weltordnung die sich jeder Pion für ein paar Piaster beim McDonalds reinfressen kann wie die Weltordnung sich die lokale Kultur reingefressen hat um sie wieder auszuscheiden als Chicken and Cow.

Ich fand das sehr schade da Äthiopier als traditionelles Hirtenvolk eigentlich Dinge haben wie Mett aus Ziegenfleisch und rohe Stücke aus der Gamms, dem großen Ibex, und dann gibt es da auch nur Chicken and Cow.

Mett

Die Deutschen sind traditionell ein Volk von Allesfressern doch der Schweinefleischkonsum hat eine kulturelle Sonderstellung und auch wenn für kleine Höfe die Zucht von Schafen immer einfacher war als die von Schweinen lacht einen auf vielen Gasthaustafeln, Metzgereireklamen und Schlachtereien ein Schwein entgegen. Hätte der Wotan in Walhalla jeden Tag den Hirsch gejagt und nicht den Eber wäre es theoretisch anders, doch dies widerspricht der praktischen Dynamik. Den Eber zu jagen ist nicht nur gefährlicher, denn der Eber ist mutig und Eber ziehen den Streitwagen des Donnergottes, sondern das Fleisch des Ebers enthält speziell in der Leber relativ hohe Mengen des Steroids Nandrolon, welches vermehrt ausgeschüttet wird in Momenten physischer Aktivität und Stresssituationen, wie eben wenn man von ein paar Wilden durch den Wald gejagt wird die den Decca Monkey auf dem Rücken sitzen haben. Es ist also kein Wunder dass sich der Konsum von rohem Schweinefleisch so lange gehalten hat, etwas das in vielen anderen Kulturräumen mit religiösen Verordnungen geächtet wird, wobei die Ironie umso größer ist, dass Hausschweine kastriert werden.

Das Fleisch männlicher Pferde enthält ebenfalls relativ hohe Mengen Nandrolon, doch wer jagt heute noch Pferde.

Beef and Liberty

Obwohl es eigentlich auch überliefert wurde dass die Germanen im Gegensatz zu den Römern immer kleine Pferde und große Rinder hatten, während die Römer eben große Pferde und kleine Rinder hatten, hat das Rind nie so den kulturellen Sonderstatus erlangt weder als Milchlieferant, noch als Fleischlieferant, wohl auch weil es sozio-ökonomisch nicht so verbreitet war. Es ist ziemlich viel Aufwand Rindfleisch zu produzieren in der Jungbullen Aufzucht und eine Kuh ist als Milchlieferant und Multiplikator immer zu wertvoll zum schlachten, genau wie ein Huhn als Eierlieferant immer wertvoller ist als Chickenwings. Doch weißt du was wertlos ist und gar nichts kostet? Iren. Iren und andere arme Unterschicht die man genozidieren oder deportieren kann so dass Kleinbauern von ihrem Land vertrieben werden um Platz zu machen für die Rindviecher von Gentlemen. Diese Expansion der Rinderbarone kam der wachsenden Mittelschicht in England zu Gute und in dieser Zeit entstanden die Steakhäuser zu welchem man als Gentlemen und Aufstiegsorientierter gehörte wie zu einem Country Club. Die Verbreitung von Rindfleischkonsum in England sah man auf der anderen Seite des Ärmelkanals und brachte den Engländern damit bei den Franzosen die Bezeichnung "Roastbeefs" ein. Wenn Leute also Bemerkungen darüber machen dass das Amerikanische Nationalgericht der Burger ist, dann liegen sie nicht so falsch damit, denn selbst das Rinderhackfleisch für einen Burger ist ein Zeichen von immensem Wohlstand im globalen Vergleich, auch wenn die andere Seite der Geschichte ist das die immensen Rinderherden immer wieder in jungfräuliche Weidegründe getrieben werden wo ein anderes Ökosystem und oft auch ein Anderer weichen muss und zu gehen hat und die mythische Persona um den amerikanischen Charakter des Cowboy ist nicht dadurch entstanden dass der Rindviecher durch die Gegend treibt und Kuhscheisse schaufelt, sondern dass er bei Cowboy und Indianer die Rothäute abknallt. 

Und ich sage das frei von moralischer Wertung, denn ich bin derjenige der dem hungernden Kind in Griechenland das Brot aus dem Mund nimmt um es einem deutschen Schwein zu geben. Wenn das der Preis für Beef ist mongoloide Wilde in Kompost und Grasland zu verwandeln für das Wohl von gefleckten Büffeln, dann ist das der Preis für Fleisch. "Beef and Liberty" fuck off, Beef and Liberation.

Hirsch

Ein richtig überbewertetes Fleisch ist Hirsch. Wenn ich welches da habe muss ich alle paar Stunden Stücke davon schneiden und essen, da es nur die Hälfte der Kalorien von Rindfleisch hat. Ich habe daher auch nie etwas davon gehalten wenn Leute die Steinzeitdiät machen und dann Anfangen Haufenweise Rotwild zu fressen anstatt Auerochse, Wildpferd, Gamms, oder das Kleinzeug was sehr viel realistischer für den opportunistischen Steinzeitjäger zu erbeuten war. Heute dagegen gehen die Phasen-Hipster zum Forstamt welches mindestens einmal im Monat einen Warenverkauf hat.

Blut für den Blutpott

Das Blut von Schweinen hat viel Vitamin B2, Vitamin C, Phosphor, Kalzium und Eisen. Tomatensoßen die Veggis auf ihre Kompostmahlzeit gießen soll ihnen Blut vorgaukeln da ihr verkümmernder Körper viele Nährstoffe nicht erhält die sich im Blut von Tieren befinden. Traditionell wird Blutsuppe noch als Schwarzsauer gegessen den man aus Gänseblut macht, popkulturelle Bekanntheit hat Blutsuppe eher durch die Spartaner erlangt bei denen das quasi das Grundnahrungsmittel darstellte. Ich mache Melas Zomos, schwarze Brühe, nur ein paar Mal im Jahr da es nicht etwas ist was man isst um es zu genießen, sondern um es durchzuziehen. Von daher bietet es sich auch an jemand zum Essen einzuladen den man damit selbst etwas testen will dahingehend ob Pussy bloß labert und so. Ich nehme hierfür einen Liter Schweineblut, 500g Schweinegulasch, bisschen Tierfett zum Anbraten(ich hasse Olivenöl), Weißweinessig, Salz, Pfeffer und mit jedem Kochgang weniger und weniger Thymian. An dieser Menge isst man alleine eine Weile und von daher bietet es sich eher als etwas rituelles im Verbund an wie Schlachtplatte. Dazu muss das Zeug ständig umrühren sonst gerinnt das Blut und dann kannst du Grinde knabbern wie so ein Kind am aufgeschürften Arm der das wahrscheinlich mehr genossen hat als du dabei haben wirst schwarze Brühe zu löffeln. Wie gesagt ist es etwas rituelles und sollte man täglich von Spastis verlangen die meinen Lambdas verkleben ist Heimat defenden und so. Zudem ist es mal angenehm Blut zu scheissen welches nicht das eigene ist.

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